KLIBB - Herausforderung Klimawandel
KLIBB - Herausforderung Klimawandel
KLIBB - Herausforderung Klimawandel
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s auf Biotope Baden-Württembergs 101<br />
Allerdings fällt der Wasserstand im Sommer wieder und bis Ende 2005 bleibt die Bruchfläche mit<br />
Ausnahme der tiefsten Zelle trocken. Im Zukunftsszenario bleibt auch 2005 eine Erholung aus,<br />
bis zum Ende des Betrachtungszeitraumes ist kein Stau auf größerer Fläche zu verzeichnen.<br />
Auf Grund der insgesamt deutlich höheren Evapotranspiration im Zukunftsszenario (vergleiche<br />
Abb. 54) hervorgerufen durch die höheren Temperaturen und den gegenüber dem Ist-Zustand<br />
verminderten Sommerniederschlägen ist eine insgesamt deutlich stärkere Austrocknung der<br />
Bruchfläche zu erwarten. Dies gilt sowohl für die Dauer des Überstaus (Abb. 59), die Stauhöhe<br />
(Abb. 61) als auch die Ausdehnung der Staufläche (Abb. 60).<br />
In Abb. 60 ist die Anzahl der Tage jeden Jahres dargestellt, an denen drei verschiedene Bereiche<br />
der Bruchfläche vollständig trocken fallen. Erwartungsgemäß trocknet der flachste Teil der<br />
Bruchfläche am häufigsten aus, im Ist-Zustand im Durchschnitt an 140 Tagen pro Jahr. Nur in<br />
den sehr feuchten und kühlen Jahren 1986 und 1987 fiel er an keinem Tag vollständig trocken.<br />
Für das Zukunftsszenario ergibt sich hierfür die deutlich höhere Anzahl von durchschnittlich 240<br />
Tagen, also über 3 Monaten mehr. Auch in den niederschlagreichen und im langjährigen Vergleich<br />
kühlen Jahren fällt dieser Teil des Erlenbruchs dann trocken. Noch deutlicher treten die<br />
Unterschiede bei den Bereichen mit mittleren möglichen Überstauhöhen zwischen 10 und 22 cm<br />
zu Tage. Sie fallen im Ist-Zustand durchschnittlich an 66 Tagen vollständig trocken, in sechs<br />
Jahren der betrachteten Zeitreihe (z. B. 1985, 1986, 1987) sogar überhaupt nicht. Im Zukunftsszenario<br />
dagegen beträgt die mittlere Anzahl der Tage mit vollständiger Austrocknung 190, mehr<br />
als ein halbes Jahr. Nur im Jahr 1987 fällt beim Zukunftsszenario dieser Bruchbereich an keinem<br />
Tag trocken. Die tiefste Stelle des Erlenbruchs fällt im Ist-Zustand nur in sechs Jahren trocken,<br />
im Mittel 36 Tage pro Jahr. Bis 2003 beträgt das Mittel der Austrocknung sogar nur 12 Tage.<br />
Beim Zukunftsszenario zeigt sich ein entgegen gesetztes Bild; nur im nassesten Jahr fällt der<br />
tiefste Punkt nicht trocken. Unter den Annahmen des Zukunfts-Wetterszenarios wäre der gesamte<br />
Erlenbruch also nur noch in einem von 25 Jahren ununterbrochen auf ganzer Fläche überstaut.<br />
In niederschlagsarmen und relativ warmen Jahren läge er nahezu durchgehend vollständig<br />
trocken (siehe 1991-1993 und 2004-2005).