KLIBB - Herausforderung Klimawandel
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58 <strong>Herausforderung</strong> <strong>Klimawandel</strong> Baden-Württemberg<br />
Tab. 9: Trocken- und Nassjahre (gemäß DWD-Definition in AKS 1996) für die Untersuchungsgebiete im<br />
Betrachtungszeitraum 1980 - 2005; HA, HB, TH und BW kürzerer Zeitraum<br />
Gebiet Trockenjahre Nassjahre<br />
Haigergrund HA 1991 2003 1995 2002<br />
Sandhausener Düne SD 1985 1991 2003 1981 2002<br />
Kaltes Feld KF 1989 1997 2003 1987 1988 2002<br />
Schönbuch-Westhang SB 1980 1983 1991 1994 2002<br />
Wonhalde WH 1989 1991 2003 1986 1995 2002<br />
Taubergießen TG 1990 1991 2003 1982 1988 1999<br />
Haselschacher Buck HB 1990 1991 2003 1982 1999<br />
Triebhalde TH 1989 1991 2003 1986 2002<br />
Feldberg FB 1996 2003 2005 1981 1988<br />
Buchswald Grenzach BU 1989 1996 2003 1981 1999<br />
Erlenbruch Lichtel LI 1991 2003 2005 1981 2001 2002<br />
Birkenweiher BW 1983 1989 1997 1995 1999 2002<br />
Das Jahr 2003 mit seinem außergewöhnlich warm-trockenen Sommer ist allgemein noch in Erinnerung,<br />
deshalb verwundert es, dass dieses Jahr bei immerhin zwei der Untersuchungsgebiete<br />
(SB und BW) nicht zu den Trockenjahren gehört. Abbildung 31 zeigt, dass bei den Sandhausener<br />
Dünen und am Schönbuch 1991 deutlich niederschlagsärmer, aber nicht wärmer war. Betrachtet<br />
man Abfolgen mehrerer Jahre, so ist in vielen Gebieten der Zeitraum von 1989 bis 1991 durch<br />
stark unterdurchschnittliche Niederschlagsmengen gekennzeichnet. Am Hochrhein, NSG<br />
Buchswald Grenzach, reicht diese Phase von 1988-1991 und am Feldberg sogar über fünf Jahre<br />
von 1989-1993 (Abb. 31). Allerdings zeigt diese Abbildung auch, dass das verbreitete Trockenjahr<br />
1991 relativ kühl war, so dass die Kombination von überdurchschnittlicher Temperatur und<br />
geringen Niederschlagsmengen nur 2003 zu betrachten ist. In Kombination mit dem vorangegangenen<br />
Nassjahr 2002 ergibt sich ein für die Wasserhaushaltsbetrachtungen sehr interessanter<br />
Zeitraum, auf den im folgenden Kapitel 5.2 des öfteren näher eingegangen werden wird. Ausgeprägte<br />
längere Nassphasen sind im Betrachtungszeitraum selten, beispielsweise beim Kalten<br />
Feld von 1986 bis 1988, meist überschreiten nur die Summen einzelner Jahre das Mittel deutlich.<br />
Die im vorangegangenen Kapitel beschriebenen prognostizierten Veränderungen des Niederschlagsregimes<br />
wirken sich sowohl auf Niederschlagsmenge als auch auf die Verteilung des Niederschlags<br />
im Jahresverlauf deutlich aus (Tab. 8 und Abb. 32). Mit Ausnahme des Kalten Feldes<br />
(KF), für das eine geringfügig - um 1,7 % - abnehmende mittlere Niederschlagsmenge berechnet<br />
wurde, nehmen die Jahressummen aller Untersuchungsgebiete zu. Im Vergleich der Szenarien 0<br />
und 1 ergeben sich meist Steigerungen zwischen circa 5 und 8 %, im Höchstfall um 19,3 % (HA<br />
Haigergrund). Damit liegen diese aus den manipulierten Wetterdaten berechneten Mittel der Niederschlagszunahme<br />
in der gleichen Größenordnung wie die von HENNEGRIFF & KOLO-<br />
KOTRONIS (2007) genannten Werte von circa 4 % bis circa 17 % aus den KLIWA-Klimaszenarien.<br />
Die absolut größten mittleren Zunahmen des Niederschlags wurden für Feldberg (FB,<br />
+126 mm) und Oberes Donautal (TH Triebhalde, +131 mm) berechnet. Im Bodenseebecken<br />
(BW Birkenweiher) gleichen sich Abnahme im Sommer und Zunahme im Winter praktisch aus,<br />
die Niederschlagssumme wächst gegenüber heute nur um circa 10 mm jährlich oder 0,9 %<br />
(Tab. 8).