KLIBB - Herausforderung Klimawandel
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42 <strong>Herausforderung</strong> <strong>Klimawandel</strong> Baden-Württemberg<br />
4.2.8 Triebhalde (TH)<br />
Das 9,2 ha große NSG Triebhalde liegt auf der Gemarkung der Gemeinde Müllheim a. D. in<br />
einem Seitental des Donautals, das der Lipbach in die Albhochfläche gegraben hat. An einem<br />
südwestlich exponierten Unterhang liegt die Wacholderheide als schmaler, über einen Kilometer<br />
langer Streifen. Der Untergrund besteht aus Weißjurakalken die von Weißjurahangschutt überlagert<br />
sind (RP STUTTGART 2002). Die Steilheit des Hanges und die Nährstoffarmut des<br />
Bodens verhinderten eine intensive moderne landwirtschaftliche Nutzung. Den besonderen Wert<br />
des Gebietes machen eine ganze Reihe von Enzian- und Orchideenarten aus, beispielsweise<br />
Frühlingsenzian (Gentiana verna), Bienen- und Fliegen-Ragwurz (Ophrys apifera, O. insectifera), Händelwurz<br />
(Gymnadenia conopsea) sowie das Vorkommen seltener Heuschrecken- und Schmetterlingsarten<br />
(WITSCHEL 1992).<br />
Das Gebiet wird schon seit Jahren nicht mehr als Weide und - wie der Name vermuten lässt -<br />
Triebweg zur Hochfläche genutzt. Es waren und sind deshalb intensive und praktisch kontinuierliche<br />
Pflegemaßnahmen nötig (RP STUTTGART 2002), um das Aufkommen und die massive<br />
Ausbreitung von Gehölzen wie Wacholder, Schlehe, Kiefer und Fichte zu kontrollieren 4 . Trotz<br />
dieser Maßnahmen nehmen Gehölze stellenweise große Flächen im Gebiet ein und überall ist<br />
Jungwuchs zu erkennen (Abb. 19). Problematisch ist in diesem Zusammenhang sicher die Form<br />
des NSG mit einer sehr langen Grenzlinie zum darüberliegenden Wald, die eine flächige generative<br />
und vegetative Ausbreitung der Gehölze in das gesamte Schutzgebiet fördert. Die Beweidung<br />
solcher kleinen Heiden durch Schäfer ist heute nicht mehr rentabel und wird durch fehlende<br />
Infrastruktur erschwert oder ganz verhindert.<br />
Abb. 19: Untersuchungsgebiet Triebhalde, Juli 2007<br />
4 Nach Auskunft von Herrn J. Genser, RP Freiburg, sollte die Triebhalde 2007 erstmals beweidet werden, nachdem<br />
zuvor nur Entbuschungsmaßnahmen durchgeführt worden.