KLIBB - Herausforderung Klimawandel
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Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s auf Biotope Baden-Württembergs 97<br />
reale wieder der potentiellen Evapotranspiration an. Die reale Evapotranspiration (Sz0: 685 mm,<br />
Sz1: 725 mm) überschreitet die Jahresniederschlagssumme (Sz0: 511 mm, Sz1: 551 mm) in beiden<br />
Szenarien um circa 170 mm. Dieser Betrag wird aus dem Bodenwasserspeicher entnommen, was<br />
zu einem teilweisen Aufzehren des Vorrats (siehe Kap. 5.3.2) führt. In den folgenden - ebenfalls<br />
eher niederschlagsarmen - Jahren macht sich dies durch das sehr schnelle Austrocknen des<br />
Erlenbruches bemerkbar.<br />
Evapotranspiration [mm]<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
ETr Sz0 ETr Sz1 ETp Sz0 ETp Sz1 N Sz0 N Sz1<br />
Abb. 56: Monatsummen der potentiellen (ETp) und realen Evapotranspiration (ETa) und des Niederschlags<br />
(N) im Erlenbruch Lichtel, Jahr 2003, Ist-Szenario (Sz1) und Zukunftsszenario (Sz2)<br />
Im NSG Birkenweiher waren die Auswirkungen des Sommers 2003 weniger extrem als in Lichtel.<br />
Obwohl der Niederschlag mit 933 mm um 127 mm unter dem langjährigen Mittel lag, war 2003<br />
nicht das trockenste Jahr des Betrachtungszeitraumes. In den Jahren 1983 (850 mm), 1989<br />
(839 mm) und 1997 (912 mm) erreichten die Jahressummen des Niederschlags noch geringere<br />
Werte. Nach einem niederschlagsreichen Winter 2002/03 regnete es auch im Frühjahr und<br />
Sommer 2003 so viel, dass trotz der hohen Temperaturen während des ganzen Jahres in der<br />
Summe ausreichend Wasser zur Verfügung stand. Die potentielle Verdunstung war mit 932 mm<br />
im Sz0 genauso hoch wie die Niederschlagssumme. Dieser Betrag wurde mit einer realen Verdunstung<br />
von 897 mm (Sz0) nahezu ausgeschöpft. So zeigt sich für das Ist-Szenario lediglich im<br />
August ein sichtbares Defizit in der realen Evapotranspiration (Abb. 57).<br />
Im Zukunftsszenario ist ein geringes Wasserdefizit zu verzeichnen, denn 931 mm Niederschlag<br />
stehen hier 933 mm realer und 1006 mm potentieller Verdunstung gegenüber. Deshalb ist im<br />
Zukunftsszenario der Unterschied zwischen realer und potentieller Evapotranspiration etwas<br />
ausgeprägter als im Ist-Zustand, von Juni bis September weichen die Beträge voneinander ab. Die<br />
reale Evapotranspiration überschreitet die Niederschlagsmenge nur um 2 mm, es kommt daher<br />
nicht zu einem Aufbrauchen des Bodenwasserspeichers (siehe Kap. 5.3.3). Insgesamt sind die<br />
Jahresgänge der Verdunstung in beiden Szenarien für ein Extremjahr wie 2003 sehr ausgeglichen.<br />
0<br />
50<br />
100<br />
150<br />
200<br />
250<br />
300<br />
350<br />
Niederschlag [mm]