KLIBB - Herausforderung Klimawandel
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Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s auf Biotope Baden-Württembergs 9<br />
Wetterelemente. So können aus eher abstrakten Wetter- und Klimadaten konkrete Aussagen abgeleitet<br />
werden, beispielsweise über die Dauer und räumliche Wirkungstiefe von Trockenphasen<br />
oder den Status der Wasserversorgung von Pflanzen. Da nur für wenige Standorte Messdaten<br />
zum Bodenwasserhaushalt über längere Zeiträume vorliegen, müssen diese Daten (Verdunstung,<br />
Abfluss, Bodenwassergehalte etc.) auch für den Ist-Zustand mit Hilfe von Wasserhaushaltsmodellen<br />
erzeugt werden.<br />
Steigende Temperatur, höhere potentielle Verdunstung einerseits, die Zunahme der Niederschlagsmengen<br />
und Verlagerung in den Winter andererseits wirken gegensinnig auf den Wasserhaushalt.<br />
Es ist deshalb nicht einfach, abzuschätzen, wie sich dieser für einen konkreten Standort<br />
durch den <strong>Klimawandel</strong> verändern könnte. Werden Änderungen entsprechend der regionalisierten<br />
<strong>Klimawandel</strong>prognosen (KLIWA 2006) auf reale Wetterdaten der Vergangenheit geprägt, so<br />
kann das Wasserhaushaltsmodell mit diesen modifizierten Wetterdaten den zukünftigen Wasserhaushalt<br />
des Standorts berechnen. Wasserhaushaltsmodelle bieten außerdem die Möglichkeit,<br />
Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s auf den Bodenwasserhaushalt in unterschiedlichen Szenarien zu<br />
berechnen.<br />
1.2.2 Ziele des Vorhabens<br />
Hauptziel des Vorhabens ist es, exemplarisch für ausgewählte Untersuchungsgebiete (siehe<br />
Kap. 4.) grundlegende Erkenntnisse über die Auswirkungen der prognostizierten Klimaveränderungen<br />
auf die Standorteigenschaften von Biotopen in Baden-Württemberg zu gewinnen. Für<br />
diese repräsentativen Gebiete werden mit Hilfe von Wasserhaushaltsmodellen durch einen Vergleich<br />
von Ist- und zukünftigem Zustand Szenarien über die Veränderungen des Wasserhaushaltes<br />
und die damit verbundenen Einflüsse auf die Vegetation erarbeitet. So können die eher<br />
abstrakten <strong>Klimawandel</strong>projektionen zu greifbaren Aussagen über ihre Auswirkungen verdichtet<br />
werden. Die Szenarien können darüber hinaus in Verbindung mit dem Fachwissen der Boden-,<br />
Standorts- und Vegetationskunde (insbesondere Sukzessionsforschung) als Grundlagen für weiter<br />
gehende Prognosen über die zukünftige Funktionsfähigkeit der baden-württembergischen Biotope<br />
dienen.<br />
2 <strong>Klimawandel</strong> und Bodenwasserhaushalt<br />
2.1 <strong>Klimawandel</strong>szenarien für Baden-Württemberg<br />
Die nachfolgenden Ausführungen fassen die für das vorliegende Vorhaben wichtigsten Ergebnisse<br />
der Berechnung regionaler Klimaszenarien im KLIWA-Projekt (KLIWA 2006a) kurz zusammen.<br />
Ein wesentliches Ziel von KLIWA ist es, für die nächsten Jahrzehnte (Zielhorizont<br />
2050) möglichst gesicherte Aussagen über die zukünftigen Auswirkungen der Klimaveränderung<br />
auf den Wasserhaushalt zu erhalten. Hierzu wurden mit drei unterschiedlichen Methoden mehrere<br />
regionale Klimaszenarien erstellt (siehe auch Kap. 3.5). Die statistisch-dynamische Modellierung<br />
nach der Meteo-Research-Methode (MR-Modell, ENKE & SPEKAT 1997) stellte die plausibelsten<br />
Ausgangswerte für regionalisierte Projektionen der Klimaveränderung zur Verfügung<br />
(KLIWA 2006a). Der Regionalisierungsansatz basiert auf globalen ECHAM4-Modellierungen<br />
sowie dem hinsichtlich seiner Auswirkungen auf die prognostizierten globalen Lufttemperaturen<br />
im mittleren Bereich angesiedelten sozioökonomisch-technischen SRES-Emissionsszenario B2