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KLIBB - Herausforderung Klimawandel

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Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s auf Biotope Baden-Württembergs 107<br />

Beispiel: Wasserhaushalt 1988 - 1989<br />

Exemplarisch soll der Wasserhaushalt des Erlenbruchs Lichtel für die hydrologischen Jahre 1988<br />

und 1989 (Abb. 67 bis Abb. 70) dargestellt werden. Dieser Zeitraum bildet den Übergang von<br />

einer feuchten und kühlen Phase zwischen 1984 und 1988 zu einer trockeneren und wärmeren<br />

Phase von 1989 bis 1994. Im Ist-Zustand ist bereits im November 1987 nahezu die gesamte<br />

Bruchfläche überstaut. Das Jahr 1987 war mit knapp unter 800 mm Jahresniederschlag ein durchschnittliches<br />

Jahr. Der Niederschlag fiel allerdings vermehrt in den Sommermonaten, was dazu<br />

führt, dass zu Beginn des hydrologischen Jahres 1988 im Zukunftsszenario mit nur 100 mm<br />

deutlich weniger Überstau herrscht als im Ist-Zustand (Abb. 67). Auf Grund hoher Niederschlagsmengen<br />

im Februar und März 1988 ist in beiden Szenarien die gesamte Fläche zu Beginn<br />

des Monats April 1988 überstaut und die maximal mögliche Stauhöhe von 260 mm am tiefsten<br />

Punkt beziehungsweise 109 mm im Mittel des Erlenbruchs wurde erreicht. Auch der relative<br />

Bodenwassergehalt in der ungesättigten Bodenzone und das Niveau der gesättigten Bodenzone<br />

erreicht zu Begin des Monats April 1988 bei beiden Szenarien den Höchststand (Abb. 69,<br />

Abb. 70). Danach übersteigt die Verdunstung in beiden Szenarien deutlich den Niederschlag und<br />

der Wasserspeicher wird durch Evapotranspiration und Abfluss aufgebraucht. Der Wasserstand<br />

im Erlenbruch beginnt in beiden Szenarien zu sinken und auch die überstaute Fläche wird durch<br />

das Sinken des Wasserstandes verringert.<br />

Stau in mm<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

11.87 01.88 03.88 05.88 07.88 09.88 11.88 01.89 03.89 05.89 07.89 09.89<br />

Zeit<br />

Stau-Max Sz0 Stau Max Sz1 Stau-Fläche Sz0 Stau-Fläche Sz1<br />

Abb. 67: Stauhöhe am tiefsten Punkt der Bruchfläche (Stau-Max) und Mittel über die Gesamtfläche (Stau-<br />

Fläche) für die hydrologischen Jahre 1988 und 1989; schwarze Linie: Ist-Zustand (Sz 0) rote Linie:<br />

Zukunftsszenario (Sz 1) tiefster Punkt; graue Linie: Ist-Zustand (Sz 0), hellrote Linie: Zukunftsszenario<br />

(Sz 1) Gesamtfläche.<br />

Im Zukunftsszenario fällt ab Mitte Mai der Wasserstand an der tiefsten Stelle der Bruchfläche<br />

unter 160 mm und im Gesamtgebiet unter 50 mm. Unterhalb dieser Stauhöhen liegt der flache<br />

Teil der Bruchfläche trocken. Anfang Juli 1988 ist die gesamte Bruchfläche bis auf die tiefste<br />

Stelle ausgetrocknet, ab Ende Juli fällt auch diese Stelle trocken. Dies hält bis Dezember 1988 an.<br />

Da aber auch in den Monaten August und September der Verlust durch die reale Evapotranspiration<br />

über dem Zugewinn durch den Niederschlag liegt, wird der Bodenwasserspeicher weiter

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