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KLIBB - Herausforderung Klimawandel

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Auswirkungen des <strong>Klimawandel</strong>s auf Biotope Baden-Württembergs 127<br />

Abb. 82: Entwicklung der Regenwurmpopulation in der neu angelegten Rekultivierungsschicht der Kreismülldeponie<br />

Leonberg (Ehrmann 2005, verändert)<br />

Ein trockeneres Jahr führt zwar zum Absterben von vielen Regenwürmern, aber vermutlich selten<br />

zum Erlöschen einer Population, weil Eier in gegen Feuchtigkeitsverlust geschützten Kokons<br />

die Trockenphase überdauern können. Bei zwei sehr trockenen Jahre in Folge kann aber die<br />

Population erlöschen, weil die nach der ersten Trockenperiode geschlüpften Tiere aufgrund der<br />

langen Generationszeit der Regenwürmer von circa einem Jahr noch nicht mit der Reproduktion<br />

begonnen haben, daher zu Beginn der zweiten Trockenperiode keine trockenheitsunempfindlichen<br />

Eier in Kokons vorhanden sind.<br />

6.1.2.5 Einwanderung und Wiederbesiedlung nach Erlöschen von Populationen<br />

Die Wiederbesiedlung eines Standortes durch Bodenorganismen nach dem Zusammenbruch<br />

einer Population kann sehr unterschiedlich verlaufen, hierbei muss zwischen aktiver und passiver<br />

Besiedlung unterschieden werden. Die sehr kleinen und sehr zahlreichen Organismen der Mikroflora<br />

und Mikro- und Mesofauna sowie Spinnen können passiv sehr schnell wieder eine Fläche<br />

besiedeln. Der Transport erfolgt dabei durch den Menschen (z. B. beim Bodentransport), durch<br />

andere Tiere oder auch über die Luft. Aktive Fortbewegung ist hingegen für die Vertreter der<br />

Makrofauna wesentlich wichtiger (WANNER & DUNGER 2002), die Fähigkeit hierzu ist allerdings<br />

bei der Makrofauna sehr unterschiedlich ausgeprägt:<br />

• Flugfähige Insekten (Dipteren, Käfer) und die meisten Wirbeltiere (z. B. Mäuse) haben sicher<br />

eine sehr schnelle aktive Ausbreitung.<br />

• Langsamer sind vermutlich Asseln, Diplopoden und Schnecken. Aber diese Tiere leben oft<br />

an oder nahe der Bodenoberfläche und können daher noch relativ schnell wandern.<br />

• Am langsamsten sind vermutlich im Boden lebende Oligochaeten (Regenwürmer,<br />

Enchyträen). Da es dort kein horizontales Wegesystem gibt, müssen die Tiere notgedrungen<br />

auf der Bodenoberfläche wandern. An eine Fortbewegung an der Bodenoberfläche sind diese

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