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Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?

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Entrepreneurship<br />

nicht hinterfragten Gundanahmen (taken-for-granted, basic assumptions). In dieser<br />

Ebene wird für Schein Kultur fast unveränderlich und man findet innerhalb der<br />

kulturellen Gruppe kaum noch Variationen. „In fact, if a basic assumption is<br />

strongly held in a group, members would find behavior based on any other premise<br />

inconceivable“ (Schein 1985: 14).<br />

Für Schein erfolgt die Gründung nicht zufällig, sondern absichtsvoll und Schein<br />

rückt die UnternehmensgründerIn in den sozialen Kontext von GründerInnen von<br />

sozialen Bewegungen, Kirchen <strong>oder</strong> Parteien 97 : „Social movements or new<br />

religions begin with prophets, messiahs, or other kinds of charismatic leaders.<br />

Political groups are begun by leaders who sell new visions and new solutions to<br />

problems. Firms are created by entrepreneurs who have a vision of how the concerted<br />

effort of the right group of people can create a new product or service in the<br />

marketplace“ (Schein 1985: 210). Schein sieht einen Prozess über vier Stufen<br />

ablaufen:<br />

1. „A single person (founder) has an idea for a new enterprise.<br />

2. The founder brings in one or more other people and creates a core group that<br />

shares a common vision with the founder. That is, they all believe that the idea<br />

is a good one, is workable, is worth running some risks for, and is worth the investment<br />

of time, money, and energy that will be required.<br />

3. The founding group begins to act in concert to create an organization by raising<br />

funds, obtaining patents, incorporating, locating space, and so on.<br />

4. Others are brought into the organization, and a common history begins to be<br />

built.“ (Schein 1985: 210)<br />

Innerhalb dieser Prozesse sieht Schein die GründerIn als entschiedene Person, die<br />

klare Vorstellungen darüber hat, was zu tun ist und wie es getan werden muss. Ihre<br />

Fähigkeit, die Kultur der Organisation zu prägen, hängt dabei mit ihrer Vorbildrolle<br />

zusammen: „But the operating cultural assumptions will always be manifested first<br />

97<br />

Dies legt nahe, dass Schein auch nicht-ökonomische Werte mit der Unternehmensgründung<br />

verbindet. Aus den dokumentierten Fallbeispielen wird klar, dass z. B. Führungsstrukturen von Schein<br />

als konstitutives Kulturmerkmal mitbetrachtet werden. Die Frage, welches Produkt für welchen Markt<br />

produziert wird, scheint aber für Schein als Gegenstand <strong>oder</strong> Folge von kulturellen Werten nicht<br />

wesentlich zu sein, denn in seinen Fallbeispielen arbeitet er mit anonymen Produkten wie „high quality<br />

reliable product“, „financial service“ und „a product for which there would be a large market“ (Schein<br />

1985:<br />

210 ff.).<br />

98

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