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Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?

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Entrepreneurship<br />

Resümierend kann festgehalten werden, dass die neoklassischen Ökonomen mit<br />

dem durch ihre Theorie geschaffenen Widerspruch hinsichtlich des Entrepreneurs<br />

nicht konsistent umgehen. Während es ihn theoretisch nur mit eingeschränkter<br />

Funktion gibt, gibt es ihn in der Realität mit sehr differenzierter Funktionen. Viele<br />

Neoklassiker beschäftigen sich daher nicht nur aus der Theorie, sondern auch aus<br />

der Realität heraus mit dem Entrepreneur. Ihre Beiträge gehen daher, obwohl sie<br />

neuklassisches Terrain generell nicht verlassen, in diesem Punkte über dieses<br />

heraus. Es gelingt ihnen weder, den realen Entrepreneur auf dessen theoretische<br />

Funktion zu reduzieren, noch die Theorie so auszudehnen, dass sie die Realität in<br />

diesem Punkte fasst.<br />

3.1.5 Die Österreichische Schule<br />

Einige der wohl bedeutendsten theoretischen Beiträge zur<br />

Entrepreneurshipforschung entstammen der österreichischen Schule. Nicolai Foss<br />

und Peter Klein sehen einen Grund dafür: „In particular, the notion that firms are<br />

important agents of exchange should be particularly attractive to Austrian economists:<br />

it focuses on entrepreneurial alertness as the foundation of a business that is<br />

created by making a market“ (Foss und Klein 2002: 4). Die Sichtweisen der beiden<br />

zentralen österreichischen Entrepreneurship-Theoretiker, Joseph Schumpeter und<br />

Israel Kirzner, sind dabei unterschiedlich. Sieht Schumpeter den Entrepreneur als –<br />

kreativen – Zerstörer des ökonomischen Gleichgewichtes, so sieht Kirzner ihn als<br />

einen dieses Gleichgewicht wieder herstellenden Akteur und schreibt ihm eher eine<br />

Rolle als Entdecker zu, wie sie auch in Hayek`s Vorstellungen vom Wettbewerb<br />

zentral ist.<br />

3.1.5.1 Der Entrepreneur bei Schumpeter<br />

Joseph Alois Schumpeter (1883 – 1950) will mit seiner Theorie der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung „ein in sich logisch geschlossenes Modell der Wirtschaftsänderung in<br />

der Zeit geben …“ (Schumpeter 1997/1934: XIII f.), dessen zentrale Argumentation<br />

die unternehmerische Initiative als Impuls einführt, der das wirtschaftliche<br />

Gleichgewicht immer wieder neu zerstört und so gleichermaßen Ursache für<br />

Innovation und Konjunkturzyklus wird. Schumpeter sieht die Ökonomie als in die<br />

Gesellschaft eingebettet (Casson 1999: 45). Die Produktion von Gütern sieht<br />

Schumpeter als die Kombination vorhandener Dinge und Kräfte. Die<br />

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