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Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?

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Umweltmanagement in Unternehmen<br />

natürlichen Lebensgrundlagen. Dieser zusätzlich, über den bloßen Erwerbszweck<br />

hinausgehende Sinn der Arbeit kann im Menschen ungeahnte zusätzliche<br />

Leistungskräfte erwecken. Insofern ist umweltorientierte Unternehmensführung<br />

eine gute Voraussetzung für erfolgreiche Unternehmensführung.“ (Winter 1987:<br />

14). Die hier zum Ausdruck kommende Motivation kann sowohl strategische<br />

Umorientierungen, aber auch den Aufbau von Informations- und<br />

Managementsystemen nach sich ziehen. Genau solche Informations- und<br />

Managementsysteme werden in der ersten Kurzbeschreibung zum auf die Initiative<br />

des Unternehmers Klaus Günther zurückgehenden, zeitgleichen Projekt<br />

„Einführung einer Ökobilanz im Industriebetrieb“ für nötig gehalten: „Für die<br />

Entwicklung einer ökologischen Unternehmenspolitik fehlen in den Unternehmen<br />

allerdings oft die nötigen Informationen. Die bisherigen Verfahren der<br />

Bilanzierung, der Kostenrechnung, des Controlling geben noch keine Hilfen an die<br />

Hand, ein ökologisches Wirtschaftlichkeitsprinzip im Betrieb zu praktizieren.“<br />

(IÖW 1987). Unternehmerische Motivation kann daher, auch im Rückblick, als<br />

Anstoß zur Entwicklung der nötigen Instrumentarien und Methoden – und nicht als<br />

deren Wirkung - gesehen werden 52 . Für die in den Tabellen 2.2 und 2.3 dargelegten,<br />

aufeinander aufbauenden Implementationsphasen wird dagegen in den jeweiligen<br />

Studien zwar ein plausibler, auf den Vorphasen aufbauender Ablauf postuliert, aber<br />

der kausale Zusammenhang zwischen der Folgephase als Ergebnis der Arbeiten aus<br />

der Vorphase konnte durch beide Studien – und auch durch keine anderen<br />

vorliegenden Arbeiten – nicht nachgewiesen werden.<br />

2.5.2 Umweltstrategien<br />

Das erste auf empirischen Arbeiten und Fallstudien beruhende Modell<br />

umweltbezogener Strategien geht auf 1993 bis 1995 durchgeführte Arbeiten an der<br />

Universität Sankt Gallen zurück. Im Rahmen des Projektes „Ökologie und<br />

Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Branchen“ wurden über 200<br />

Interviews sowie 20 Fallstudien durchgeführt. Ergebnis war die Identifizierung von<br />

vier klar zu differenzierenden, ökologischen Wettbewerbsstrategien:<br />

52<br />

Erik Nagel (1996) ermittelte in seiner Untersuchung sogar, dass Manager ihr umweltbezogenes<br />

Handeln keineswegs aufgrund von Ergebnissen des Umweltmanagements ändern, sondern im<br />

Wesentlichen aufgrund von Impulsen aus dem privaten Bereich. Diesen schreibt Nagel eine absolut<br />

dominierende Bedeutung zu.<br />

55

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