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Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?

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Grüne GründerInnen<br />

zu werden.“ (Ripsas 1997: 199) Ripsas rechnet als bekannte Gründungen „The<br />

Body Shop“ und die „Teekampagne“ dieser Gründungswelle zu.<br />

Auch Günter Faltin (1998) sieht einen Zusammenhang zwischen Ökologie (bewegung)<br />

und Entrepreneurship 166 . In der Schaffung von Beschäftigung bei<br />

sinkendem Naturverbrauch bestehe eine Chance für grünes Entrepreneurship als<br />

Beitrag zur ökologischen M<strong>oder</strong>nisierung. Er führt ein ganzes Feld schlummernder<br />

Chancen auf, zu denen er auch den ökologischen Landbau, nachwachsende<br />

Rohstoffe und sanfte Bio-Technologie zählt (Faltin 1998: 15 f.). Und er sieht<br />

bewusst die Bedeutung der Personen, die diese Ideen entwickelt haben und aktiv<br />

vertreten, für den Innovationsprozess: „Sweeping new ideas do not, as a rule, arise<br />

from workaday business life and within the context of rational economic thinking.<br />

Such ideas often draw vibrant inputs from proximity to unconventional thinkers,<br />

socially involved people, ecologically engaged people, or artists. These people can<br />

contribute their ways of thinking and possibilities from their fields of interest to<br />

ideas for the improvement of the quality of life“ (Faltin 2001: 129). Entrepreneuren<br />

empfiehlt er, Ideen aus den Problemen der Gesellschaft heraus zu entwickeln und<br />

sich an den Werten der Gesellschaft zu orientieren. Dieses nicht zu tun führe<br />

dagegen zu Verängstigungen der Öffentlichkeit, unterminiere Glaubwürdigkeit und<br />

Vertrauen und wäre, besonders langfristig, grundsätzlich von Nachteil (Faltin 1999:<br />

9).<br />

Faltin plädiert entschieden dafür, mit mehr Fantasie und ungewöhnlichen<br />

Methoden und Ideen an die Gründungsfrage heranzugehen. Gerade in der<br />

Vielfältigkeit sieht er eine große Chance. Damit sieht er die Erfordernis einer<br />

„culture of entrepreneurship, einer Atmosphäre, die weit mehr Ideenpotential<br />

zuläßt als dies im Feld der Ökonomie, so wie es heute definiert ist, stattfindet. Die<br />

in ihre Kultur auch Künstler, Außenseiter und solche Gruppierungen einbezieht, die<br />

in der ´Welt der Wirtschaft´ und ihren oft mausgrauen Vorstellungen keinen Platz<br />

sehen. Die Abneigung gegen Markt und eigenes unternehmerisches Handeln hat ja<br />

dazu geführt, daß in diesem Bereich fast ausschließlich gesellschaftliche<br />

Konventionalität und Geschäftshuber die Feder führen.“ (Faltin 1998: 18).<br />

Im selben Band charakterisieren Faltin und Zimmer (1998: 77 ff.) Entrepreneure<br />

als „Besessene, Querdenker, Künstler“, ordnen ihnen Spleens und Macken zu und<br />

begeben sich daran, den Faktor „Kreativität“, der als wichtige Eigenschaft von<br />

Entrepreneuren kaum bestritten wird, zu untermalen. Sie plädieren deutlich für<br />

166<br />

Günter Faltin ist Professor an der Freien Universität Berlin mit dem Arbeitsbereich<br />

Entrepreneurship und persönlich der Gründer der Teekampagne, die in ihren Produkten soziale und<br />

ökologische Aspekte widerspiegelt (Faltin 1998: 10 f.).<br />

158

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