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Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?

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Grüne GründerInnen<br />

sich Barnetts Gedanke von der Einbettung des Innovationsprozesses in der Kultur<br />

(vgl. Abschnitt 3.1.8.2) nahtlos an, mit der Konsequenz, dass wir:<br />

− Ziele, deren Erreichung innerhalb bestimmter Kulturen <strong>oder</strong> Subkulturen<br />

Respekt erzeugen können, als Gründungsmotivation mit in Betracht ziehen<br />

müssen, sowie<br />

− Ziele, Visionen und Ideale eben dieser Kulturen und Subkulturen in Beziehung<br />

zu den Zielen, Visionen und Idealen der Gründungen, die aus ihnen heraus<br />

erfolgen, setzen bzw. sie in ihnen suchen müssen.<br />

In diesem Kapitel geht es um die Fragen, wie es zu ökologisch orientierten<br />

Gründungen kommt, welche Personen solche Unternehmen gründen und welche<br />

Rolle gesellschaftliche Entwicklungen und soziale Beziehungen im Vorfeld der<br />

Gründung ökologisch orientierter Unternehmen spielen. Es empfiehlt sich<br />

deswegen, im Gegensatz zur klassischen Gründungsforschung, nicht mehr nur die<br />

Gründungen generell als solche aufzulisten, bestenfalls sie nach Branchen zu<br />

gruppieren, sondern einen genauen Blick auf den Sinn und den Zweck der Produkte<br />

zu werfen, die in einem Unternehmen hergestellt werden <strong>oder</strong> hergestellt werden<br />

sollen, und zu fragen, welchen speziellen Zweck die GründerIn dadurch verfolgt<br />

haben mag, dass sie gerade eben ein Unternehmen zur Herstellung dieses Produktes<br />

<strong>oder</strong> dieser Dienstleistung gegründet hat. Wir treten damit heraus aus der Reduktion<br />

der Gründung auf ihren Beitrag zum volkswirtschaftlichen Wachstum und<br />

erweitern den Blick auf die Frage, welche negativen <strong>oder</strong> positiven Externalitäten<br />

mit ihrer Gründung verbunden sein können. Es ist danach zu fragen, ob nicht der<br />

Beitrag einer Gründung zur Nachhaltigkeit Teil des auf den Respekt des eigenen<br />

Umfeldes hin orientierten Kalküls der GründerIn gewesen sein könnte. Und wenn<br />

hier von Nachhaltigkeit des Produktes die Rede ist, so geht der Gedanke wesentlich<br />

über den nächsten Abnehmer (also den Kunden des herstellenden Unternehmens)<br />

hinaus und misst die Verantwortbarkeit des Produktes letztlich an der gesamten<br />

Wirkung der Produktlinie auf die Gesellschaft.<br />

Bevor ab Abschnitt 4.3 ein detaillierter Blick auf spezifisch Grüne Gründungen<br />

geworfen wird, soll zunächst im folgenden Abschnitt in Erinnerung gerufen<br />

werden, dass gesellschaftliche Visionen zwar häufig zu Vorstellungen von<br />

alternativen Produktionsstrukturen führten, aber die Rolle der einzelnen GründerIn<br />

häufig in den Konzepten nicht beleuchtet wurde. Dieser Sachverhalt wird am<br />

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