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Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?

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Entrepreneurship<br />

problem are explored, since the decision-makers do not feel they must protect<br />

themselves from the others´ opportunistic behaviour” (Jarillo 1988: 37). Netzwerke<br />

im Allgemeinen und zielkongruente Netzwerke im Besonderen scheinen also<br />

geeignet zu sein, wesentliche Unterstützungsfunktionen für ein Unternehmen zu<br />

erfüllen.<br />

Eine weitere, durch die Sozioökonomie aufgeworfene Frage ist die, woher denn<br />

eine Idee kommt, die innovativ genug ist, um einer Unternehmensgründung die<br />

wirtschaftliche Substanz zu geben. Robert C. Cauthorn (1989) verfolgt in seinem<br />

Theoriebeitrag hierzu einen interdisziplinären Ansatz. Er stützt sich im<br />

Wesentlichen auf die Arbeiten Schumpeters und Talcott Parsons, wobei er die bei<br />

Schumpeter letztlich offen bleibende Frage, woher denn die Idee des Entrepreneurs<br />

eigentlich kommt, mit der funktionellen Differenzierung des Sozialsystems erklärt,<br />

wie sie von Talcott Parson (1956) entwickelt wurde. Parson geht dabei von der<br />

Einbettung der Entrepreneure in das ökonomische System und weiter in das<br />

Sozialsystem aus. In gewisser Weise trivial folgt daraus, dass auch die zur<br />

Gründung führenden Ideen ihren Ursprung in der Gesellschaft und den in ihr<br />

stattfindenden Prozessen haben müssen. Auch der Anthropologe Harry G. Barnett<br />

(1953) sieht eine solche Einbettung. „Barnett is concerned with innovation as a<br />

mental process occurring in individual human beings who are inevitably rooted in a<br />

particular cultural setting and who must rely on the resources of their own and<br />

other cultures for raw materials to be used in the innovation process” (Cauthorn<br />

1989: 87).<br />

Im Kontext der Innovationsforschung sieht auch Andrew van de Ven (1986)<br />

wesentliche Umfeldeinflüsse, betont aber gleichzeitig die herausragende Bedeutung<br />

der Person als Ideenträger. “It is often said that an innovative idea without a champion<br />

gets nowhere. People develop, carry, react to, and modify ideas. People apply<br />

different skills, energy levels and frames of reference (interpretative schemas) to<br />

ideas as a result of their backgrounds, experiences, and activities that occupy their<br />

attention. People become attached to ideas over time through a social-political<br />

process of pushing and riding their ideas into good currency” (van de Ven 1986:<br />

592). Dem Entrepreneur, auch als eigenständige Persönlichkeit, kommt damit bei<br />

van de Ven eine wesentliche Bedeutung im Innovationsprozess zu. Gleichzeitig<br />

sieht er aber die begrenzten kognitiven Fähigkeiten des einzelnen Innovators. In<br />

Bezug auf Innovationen wesentliche Aspekte menschlicher Fähigkeiten sind für van<br />

de Ven die begrenzte Fähigkeit, mit Komplexität umzugehen, sowie die Eigenschaft<br />

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