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Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?

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Entrepreneurship<br />

2. it does not take into account the differences in allocative abilities of entrepreneurs,<br />

3. the supply of entrepreneurship is not treated as a scarce resource, and<br />

4. entrepreneurship is neglected whenever general equilibrium considerations<br />

dominate economic inquiry” (Schultz 1975: 832).<br />

Entrepreneure sind bei Schultz nicht nur Unternehmer, sondern eigentlich<br />

jedermann. Der Arbeitsplatzwechsel von abhängig Beschäftigten, der<br />

Studienplatzwechsel eines Studierenden, der Wechsel der Kornsorte eines Bauern:<br />

In allen diesen Vorgängen sieht Schultz die Reallokation von knappen Ressourcen<br />

(Zeit) und damit den Ausdruck unternehmerischen Verhaltens (Schultz 1975: 834).<br />

Damit umfasst der kontinuierliche Prozess ökonomischer Anpassung die gesamte<br />

Gesellschaft und nicht, wie bei Schumpeter, nur eine elitäre Unternehmergruppe.<br />

Die drei wichtigsten Ursachen volkswirtschaftlichen Wachstums sieht Schultz<br />

im technischen Fortschritt, in der Verbesserung der Qualität des Humankapitals und<br />

in der Erhöhung der Spezialisierung der Arbeitskräfte 90 . Daneben können auch<br />

Naturereignisse ökonomische Bedingungen verändern und damit Ursache von<br />

unvermeidbaren ökonomischen Ungleichgewichten sein (Schultz 1990: 53). Solche<br />

Veränderungen hält Schultz zwar für weniger wichtig, aber er bezieht definitiv<br />

Faktoren außerhalb des ökonomischen Systems als Quellen von Veränderungen mit<br />

in sein Denken ein.<br />

Der das Gleichgewicht rekonstituierende Akteur ist für Schultz – ähnlich wie für<br />

Kirzner - der Entrepreneur, wobei die Nachfrage nach unternehmerischen<br />

Leistungen quasi durch das Ungleichgewicht entsteht und, sobald das<br />

Ungleichgewicht verschwunden ist, gleichermaßen verschwindet. Dabei unterstellt<br />

Schultz ein prinzipiell unproblematisches Angebot an unternehmerischen Talenten.<br />

Weisen die Marktsignale in die richtige Richtung, wird sich nach den<br />

Modellannahmen stets eine hinreichende Zahl von Personen finden, die die<br />

unternehmerische Initiative ergreifen und den Markt zum Gleichgewicht – ohne<br />

Gewinne – zurückführen.<br />

Die individuelle Fähigkeit zum Ausschöpfen von Gewinnmöglichkeiten hängt<br />

dabei von der Humankapitalausstattung ab. Diese sieht Schultz in Erfahrung,<br />

Ausbildung und Gesundheit (Welzel 1995: 119). Besonders die Ausbildung sieht<br />

90<br />

Schultz steht damit im Gegensatz zu traditionellen Wachstumstheorien, die Wachstum lediglich<br />

mit der Erhöhung des Einsatzes homogener Arbeit und homogenen Kapitals begründen (Welzel 1995:<br />

116).<br />

91

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