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Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?

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Umweltmanagement in Unternehmen<br />

adaptive Strategie 55 (15,3 % der Gesamtvarianz) und eine kombinierte<br />

marktgerichtete und innengerichtete Umweltstrategie 56 (28,9 % der Gesamtvarianz).<br />

Den „vermischten“ Charakter der markt- und innengerichteten Umweltstrategie<br />

interpretieren Wagner und Schaltegger dahingehend, „dass über die letzte Dekade<br />

die Abgrenzung zwischen einer Marktorientierung und einer<br />

Produktionsorientierung zunehmend verwischt wurde. Unternehmen, die bei diesem<br />

Faktor hohe Werte erreichen, können als ökologieorientierte Innovatoren<br />

bezeichnet werden“ (Wagner und Schaltegger 2001: 13). Sie sehen hier eine<br />

Unterstützung ihrer These des Trends zu einem nachhaltigen Unternehmertum.<br />

Unverständlich bleibt allerdings, warum sich Wagner und Schaltegger nicht zu dem<br />

offensichtlichen Widerspruch zweier Ergebnisse ihrer Studie äußern: Während in<br />

beiden hier dargestellten Strategieanalysen jeweils die marktorientierten Strategien<br />

die meisten Antworten erklären, rangieren die zur Umsetzung solcher Strategien<br />

unverzichtbaren Maßnahmen auf den hintersten Rängen der Häufigkeiten. Die<br />

„marktorientierten“ Antworten zu strategiebezogenen Fragen verlieren damit an<br />

Glaubwürdigkeit und es drängt sich die Vermutung auf, dass sich die Beantwortung<br />

von Fragen nach der Marktrelevanz des Umweltmanagements eher am Wunsch als<br />

an der unternehmerischen Wirklichkeit orientiert - dies umso mehr, als mit dem<br />

Fehlen von Wettbewerbsvorteilen und der fehlenden Nachfrage nach<br />

umweltfreundlichen Produkten zwei der sechs wichtigsten Hemmfaktoren den<br />

produktbezogenen Umweltschutz betreffen (Wagner und Schaltegger 2001: 11).<br />

Auf Basis von 187 Antworten ungarischer Unternehmen führen Harkai und<br />

Pataki (2001) in der vergleichbaren Untersuchung zum<br />

Umweltmanagementbarometer in Ungarn eine Clusteranalyse durch. Hier werden<br />

nur 27 Unternehmen (14,4 %) dem Cluster „Marktfokus“ zugeordnet, was in<br />

diesem Falle der Häufigkeit der zur Umsetzung der Strategie erforderlichen<br />

Maßnahmen durchaus entspricht.<br />

55 korrelierend mit dem Abwarten der Konkretisierung von Umweltgesetzen und der Orientierung an<br />

der Konkurrenz<br />

56<br />

korrelierend mit der sofortigen Anpassung an Umweltgesetze und –auflagen, verstärkte<br />

Investitionen in Umweltschutzmaßnahmen um gesetzliche Forderungen zu übertreffen, dem Bestreben,<br />

umweltbezogenen Ansprüchen voraus zu sein, der Erschließung neuer chancenreicher Märkte mit<br />

umweltfreundlichen Produkten sowie der Berücksichtigung umweltbewusster Konsumenten.<br />

58

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