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Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?

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Entrepreneurship<br />

Herangehensweise der Neoklassik an die Analyse von Veränderungen des<br />

ökonomischen Systems umfasst folgende Schritte (Peter Earl 1995: 145 f.):<br />

− Zunächst werden die ökonomischen Akteure so aufgefasst, als wäre ihr Ziel die<br />

Maximierung einer bestimmten Kategorie (z. B. Profit <strong>oder</strong> Nutzen) und als<br />

befänden sie sich in einem stabilen Gleichgewichtszustand.<br />

− Des Weiteren geht die neoklassische Analyse davon aus, dass ein externer<br />

Faktor das System hinsichtlich einer seiner Funktionen aus dem Gleichgewicht<br />

bringt. Dabei wird davon ausgegangen, dass alle anderen Annahmen über die<br />

Systemfunktionen unverändert bleiben (ceteris paribus).<br />

− Die neoklassische Analyse wird dann einen neuen Gleichgewichtszustand<br />

finden und ihn aus Stabilität prüfen. Dabei ist das Interesse mehr auf den (am<br />

Ende eintretenden) Gleichgewichtszustand als auf die Übergänge auf dem Weg<br />

dorthin gerichtet. Die Details des Anpassungsprozesses sind hier generell von<br />

geringem Interesse.<br />

Bei der Analyse von Unternehmen stellt die Neoklassik die Fähigkeit des<br />

Unternehmens zur Anpassung an marginale Veränderungen seines Umfeldes (des<br />

Marktes) in den Mittelpunkt (Earl 1995: 147). „Der Nachteil dieser Theorie besteht<br />

in einem hohen Abstraktionsniveau; es wird z. B. angenommen, daß die privaten<br />

Haushalte Nutzenmaximierer, die Unternehmungen Gewinnmaximierer sind, daß es<br />

innerhalb der Unternehmen keine divergierenden Interessen von Menschen gibt,<br />

daß an allen Güter- und Faktormärkten viele ´kleine´, ´machtlose´ Anbieter und<br />

Nachfrager agieren“ (Schumann et al. 1999: 3). Das neoklassische Marktmodell<br />

führt mit seiner statischen Theorie zu der Beschreibung von Zuständen<br />

wirtschaftlichen Gleichgewichtes, in dem auf Basis der zu Grunde liegenden<br />

Annahmen die Handlungen der Wirtschaftseinheiten konsistent sind. Unternehmen<br />

sind im neoklassischen Modell reine Mengenanpasser.<br />

Wesentlicher Bestandteil des neoklassischen Modells der vollständigen<br />

Konkurrenz ist die Annahme eines idealen Marktes 71 . Ein solcher, undifferenzierter<br />

71<br />

Ein solcher idealer Markt kann durch eine Reihe von Eigenschaften definiert werden (Welzel<br />

1995: 85), die zwar allgemein bekannte Grundlage ökonomischen Wissens sind, aber aufgrund ihrer<br />

besonderen Bedeutung für die neoklassische Sicht auf den Entrepreneur und mit Blick auf mögliche<br />

Nicht-Ökonomen unter den LeserInnen hier dennoch wiedergegeben werden sollen:<br />

− Homogenität der Produkte, die Güter unterschiedlicher Anbieter unterscheiden sich in keiner<br />

Weise.<br />

− Nicht-Vorhandensein persönlicher Präferenzen bei Käufern für bestimmte Verkäufer.<br />

76

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