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Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?

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Empirische Analysen zu Grünen GründerInnen<br />

Gründern. Unterscheiden sich die Gründer in ihrem Meinungsspektrum von der<br />

deutschen Bevölkerung, so ist zwischen Gründerinnen und Gründern ein weiterer<br />

Unterschied in dieselbe Richtung festzustellen.<br />

Wie erfolgreich sind aber nun die Unternehmen, die durch Frauen gegründet<br />

bzw. von ihnen geführt werden? Vier der Gründerinnen geben nur bis zu 4<br />

Beschäftigte an, eine 10, eine 45 und eine 115. Im Durchschnitt sind es 25<br />

Beschäftigte in den Unternehmen der Gründerinnen und 35 bei den Gründern. Die<br />

kleinere Unternehmensgröße durfte nach den Ergebnissen anderer Studien, die bei<br />

Helene Jonson Ahl (2001) zusammengefasst sind, auch erwartet werden (vgl.<br />

Abschnitt 3.3). Die Wachstumsrate der Gründerinnen liegt mit 29 % in den 5 Jahren<br />

von 1997 bis 2002 ähnlich hoch wie mit 33 % bei den Gründern 222 . Der Wert der<br />

Exporte bezogen auf den Gesamtumsatz aller Unternehmen 223 der Gruppe liegt bei<br />

11,3 % bei den Gründerinnen gegenüber 26,7 % bei der Gruppe der Gründer.<br />

Berichten 28 von 43 Gründern über Gewinn, so tun dies nur zwei von sieben<br />

Gründerinnen, drei erwarten break-even, zwei einen Verlust. Nur hinsichtlich des<br />

erwarteten Wachstums sind die Gründerinnen optimistischer: Sie erwarten alle<br />

Wachstum in den nächsten drei Jahren. Auch der Anteil, der über durch den<br />

Wettbewerb kopierte Produkte berichtet, ist ähnlich hoch. Sowohl Jonson Ahl<br />

(2001) als auch Brüderl et al. (1998) verweisen zum betrieblichen Erfolg auf<br />

ähnliche Erkenntnisse, wobei der geringere Erfolg der von Frauen geführten<br />

Unternehmen sich meist mit dem Einfluss einer geringeren Humankapital- und auch<br />

Kapitalausstattung erklären ließ (vgl. Abschnitt 3.3). Auch in dieser Studie sind<br />

sowohl erhebliche Nachteile der Frauen in der Humankapitalausstattung (höchster<br />

Bildungsabschluss und weniger Branchenerfahrung) als auch ein etwas geringerer<br />

Unternehmenserfolg zu beobachten. Auf einen geringeren Erfolg der Gründerinnen<br />

gegenüber den Gründern bei sonst gleichen Bedingungen kann daher nicht<br />

geschlossen werden.<br />

222<br />

Trotz ihrer Antworten zur Alternativfrage „Hohe Absatzzahlen meiner Produkte verändern die<br />

Gesellschaft, und ich sehe sie als wichtigsten Erfolg für mich.“ bzw. „Persönlicher Profit ist mein<br />

wichtigster Erfolg.“, in der die Gründerinnen (wie die Gründer) mehrheitlich hohe Absatzzahlen<br />

bevorzugen, kann allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass die Gründerinnen Wachstum in<br />

geringerem Maße anstreben als die Gründer. Hierzu würde die Erkenntnis von Brüderl et al. (1998: 148)<br />

passen, die bei Frauen eine eher geringe Tendenz finden, den Mitarbeiterstab aufzustocken, und dies<br />

darin begründet sehen, „daß Frauen ihre Betriebe eher durch Konsolidierung als durch Expansion<br />

abzusichern versuchen“.<br />

223 Hier lagen nur Umsatz- und Exportdaten von 4 Unternehmen von Gründerinnen und 34<br />

Unternehmen von Gründern vor.<br />

223

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