Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?
Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?
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Empirische Analysen zu Grünen GründerInnen<br />
Persönlichkeitseigenschaften, die immer wieder Entrepreneuren zugeschrieben<br />
werden, nehmen sie für sich in Anspruch, wobei die Antworten aus den USA dem<br />
Entrepreneurship-Ideal 229 am stärksten entsprachen.<br />
Weiter ist festzuhalten, dass Grüne GründerInnen Umweltthemen wichtiger<br />
nehmen als die Gesamtbevölkerung, eher Grenzen des Wachstums sehen, weniger<br />
Vertrauen in Technik und Wissenschaft haben, aber mehr Vertrauen in<br />
ökonomische Instrumente des Steuerrechts. In keinem einzigen der gefragten<br />
Aspekte sind sie weniger umweltbewusst als die repräsentative (deutsche)<br />
Stichprobe. Es kann also von einem überdurchschnittlichen Umweltbewusstsein<br />
Grüner GründerInnen ausgegangen werden.<br />
Die Analyse einer Reihe von ökonomischen Erfolgsindikatoren lässt die<br />
Unternehmen der Grünen GründerInnen als genauso erfolgreich – <strong>oder</strong><br />
unerfolgreich – wie ihre konventionellen Wettbewerber erscheinen. Wenn dies als<br />
Bewertung der Qualifikation der Grünen GründerInnen gesehen wird, so könnte<br />
weiter hypothetisiert werden, dass innerhalb der Umweltschutzbewegung<br />
diejenigen Personen zur Gründung schreiten, die typische Gründerpersönlichkeiten<br />
darstellen und die mit der gleichen Wahrscheinlichkeit Erfolg haben, wie andere<br />
GründerInnen auch.<br />
Dabei könnte es, ebenfalls hypothetisch, durchaus Unterschiede zwischen<br />
Gründern und Gründerinnen geben, denn die Gründerinnen scheinen noch<br />
umweltbewusster, viel (Gründungs-) teamorientierter, aber u. U. etwas erfolgloser<br />
zu sein als die Gründer.<br />
Die Betrachtung der TeamgründerInnen zeigt zum einen, dass diese in den USA<br />
einen Anteil von zwei Dritteln, in Deutschland gerade einmal ein Viertel<br />
ausmachen. TeamgründerInnen verfügen über eine durchschnittlich schlechtere<br />
Ausbildung und weniger Branchenerfahrung als AlleingründerInnen. Wenig<br />
überraschend ist das Selbständigkeitsstreben von TeamgründerInnen geringer als<br />
das von AlleingründerInnen. Auch sehen sie sich als weniger kreativ, dafür aber als<br />
kommunikativer. Die erhobenen Indikatoren des ökonomischen Erfolgs deuten<br />
darauf hin, dass die Unternehmen der TeamgründerInnen schneller wachsen und<br />
stärker exportieren, aber weniger Gewinn machen als diejenigen der<br />
AlleingründerInnen.<br />
229<br />
Das hier stark vereinfachte Entrepreneurship-Ideal, so weit es aus den wenigen Fragen gezeichnet<br />
werden kann, wäre eine stark nach Selbständigkeit strebende, kreative, risikofreudige und<br />
kommunikative Person.<br />
229