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Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?

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Umweltmanagement in Unternehmen<br />

2.6 Die Bewertung von EMAS durch gesellschaftliche Stakeholder<br />

Generell ist das Interesse an EMAS und UMS auf Unternehmen, die<br />

Unternehmensforschung und die Politik begrenzt. Umweltverbände haben sich in<br />

der ersten Hälfte der 90er-Jahre stärker mit UMS auseinander gesetzt 57 , aber in den<br />

letzten Jahren ist das diesbezügliche Interesse deutlich zurückgegangen. UMS<br />

werden zunehmend in den Kontext freiwilliger Aktivitäten der Unternehmen<br />

eingeordnet. 1997 ordnet das Earth Council (www.ecouncil.ac.cr) EMAS auf seiner<br />

Rio+5 homepage der “role of business” zu und fordert in diesem Zusammenhang<br />

“negotiated agreements must include specific targets and timetables set by government.<br />

The agreements should include indicators for progress and requirements with<br />

regard to transparency.” (Earth Council 1997). EMAS kommt mit dem Instrument<br />

der an die Öffentlichkeit gerichteten Umwelterklärung generell der Forderung nach<br />

Transparenz entgegen.<br />

Das European Environmental Bureau (EEB) forderte während des EMAS-<br />

Revisionsprozesses mehrfach ein “demanding and credible system” (EEB 1999,<br />

EEB 2000). Die Einhaltung des Umweltrechts und der – aus EMAS II<br />

hinausgefallene - Einsatz der wirtschaftlich vertretbaren, besten verfügbaren<br />

Technologie sind hierfür die Maßstäbe des EEB, aber auch die<br />

Mitarbeiterpartizipation und die Transparenz sind bedeutende Forderungen.<br />

Denselben Blickwinkel nahm der Deutsche Naturschutzring nach der Vorstellung<br />

EMAS II ein (Röscheisen 2001). Er bezeichnet die fehlende Forderung nach der<br />

wirtschaftlich vertretbaren Anwendung der besten verfügbaren Technik in EMAS II<br />

als „völlig unverständlich“. Der DNR-Vertreter Helmut Röscheisen (2001) sieht<br />

die Ausdehnung der Anwendung von EMAS auf alle Typen von Organisationen<br />

zwar als Fortschritt, ist aber besorgt darüber, dass auch z. B. Kernkraftwerke<br />

teilnehmen können. Hier sieht er die Glaubwürdigkeit des Systems in Gefahr. Die<br />

mit der Umwelterklärung entstehende Transparenz ist auch für den DNR zentral.<br />

Die Wirksamkeit freiwilliger Umweltmanagementsysteme wird vom BUND<br />

Hamburg schon deswegen kritisiert, weil die Zahl der teilnehmenden Unternehmen<br />

klein bleibt. „Geradezu erschreckend ist, ....., dass die Zahl der nach Öko-Audit<br />

zertifizierten Betriebe seit zwei Jahren stagniert. Die Wirtschaft will offensichtlich<br />

frei von Freiwilligkeit bleiben“ (BUND 2000).<br />

57<br />

Dies wurde z. B. in den Aktivitäten des BUND Arbeitskreises „Wirtschaft und Finanzen“<br />

deutlich, aber auch in einer Mitarbeit der Umweltverbände bei der Normung von<br />

Umweltmanagementsystemen.<br />

59

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