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Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?

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Empirische Analysen zu Grünen GründerInnen<br />

stieß bereits ein erster Interessent aus der Spitzengastronomie auf den VEBB als<br />

Lieferant geschmackvollen Schweinefleisches. Hoffnungen macht sich der VEBB<br />

auch auf eine Aufnahme in die „Arche des guten Geschmacks“ der Slow-Food, von<br />

der man sich weitere Kontakte erhofft. Auch das Interesse eines Versandhändlers<br />

geht auf die Slow-Food-Berichterstattung zurück.<br />

Aus der Wissenschaft sind die Zentralstelle für Agrardokumentation und -<br />

information (ZADI), die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter<br />

Haustierrassen (GEH) sowie die Universitäten Kassel-Witzenhausen und Göttingen<br />

von Bedeutung. Dabei gehen die fördernden Aktivitäten der GEH deutlich in die<br />

Zeit vor der Vereinsgründung zurück und sind letztlich für die Gründung des<br />

Vereins mit ursächlich 241 . Gerhard Schulte-Bernd, seit 1950 aktiver Züchter von<br />

Bunten Bentheimer und über ca. 20 Jahre Alleinzüchter, ist seit langer Zeit in der<br />

GEH aktiv. Die GEH hat z. B. darauf hingewirkt, dass es in Niedersachsen eine<br />

Herdbuchzucht und auch eine öffentliche Förderung dafür überhaupt gibt. Die<br />

Aktivität von Thoelen im Verein kann ebenfalls auf die GEH zurückgeführt<br />

werden. Nachdem er im Anschluss an den Eintritt in die GEH den Thoelen-Hof<br />

Mitte der 90er-Jahre übernahm und als GEH-Mitglied selbstverständlich gefährdete<br />

Rassen halten wollte, hatte er die Absicht, Angler Sattelschweine zu halten. Der<br />

Einfluss der GEH führte letztlich zur Entscheidung für das Bunte Bentheimer. Auch<br />

die zweite Vorsitzende des Vereins, Marlies Zwick, stieß über die GEH zum<br />

Verein. Schon ihre durch Vermittlung der GEH zustande gekommene Diplomarbeit<br />

„Das Bunte Bentheimer Schwein. Entwicklung – Stand - Perspektiven“, die sie<br />

1990/91 am Lehrstuhl von Prof. Biedermann an der Gesamthochschule Kassel,<br />

Fachbereich Landwirtschaft Witzenhausen, verfasst hatte, war eine wichtige<br />

Unterstützung der Zuchtarbeit. Da sie im Anschluss an das Studium in die<br />

Grafschaft Bentheim gezogen war, stieß sie im Vorfeld der Gründung zum VEBB<br />

und übernahm als zweite Vorsitzende unter anderem die Zuchtplanung. Auch<br />

weitere wissenschaftliche Arbeiten aus dem Umfeld von GEH 242 und dem<br />

Fachbereich Landwirtschaft Witzenhausen sind für den Verein von Bedeutung.<br />

241<br />

Die GEH widmet dem Bunten Bentheimer seit langem Aufmerksamkeit. Schon 1995 war es<br />

„Gefährdete Nutztierrasse des Jahres“ (Schröder 1995) und die GEH rief zur Annahme des<br />

Direktvermarktungsangebotes durch die KonsumentInnen auf.<br />

242<br />

Thoelen äußerte mehrfach Kritik an einer recht wissenschaftlichen Ausrichtung der GEH, die<br />

auch in den aktiven Personen zum Ausdruck kommt. Andererseits wurde deutlich, dass der Verein<br />

gerade von der wissenschaftlichen Arbeit direkt profitiert.<br />

245

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