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Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?

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Grüne GründerInnen<br />

tragen Unternehmen zur Verbesserung der Umweltqualität und zur nachhaltigen<br />

Entwicklung bei, wenn sie umweltbezogene Problemlösungen zum Kerngeschäft<br />

machen und ihre Innovationen auf dem Massenmarkt Platz greifen können“<br />

(Schaltegger und Petersen 2001: 9).<br />

Schaltegger und Petersen (2001: 13) arbeiten mit einem weiten Begriff von<br />

Ecopreneuren. Sie rechnen innerhalb des Unternehmens auch den dieses<br />

verändernden Intrapreneur hinzu und lassen daneben den Interpreneur strategische<br />

Netzwerke, Kooperationen und virtuelle Unternehmen ins Leben rufen. Unter<br />

strategischen Gesichtspunkten unterscheiden sie drei Typen von Marktakteuren.<br />

Tab. 4.2: Marktorientierte Typologie ökologieorientierter Unternehmungen<br />

Unternehmenstypus Alternativer<br />

Szeneanbieter<br />

Bionier Ecopreneur<br />

Markt Alternativszene Öko-Nische Massenmarkt<br />

Angestrebter Szenenpublikum Ökologisch Möglichst großer<br />

Kundenkreis<br />

anspruchsvolle<br />

Zielgruppen<br />

Kundenkreis<br />

Strategie Identifikation mit Fokussierung Marktdurchdringung<br />

den Abnehmern auf<br />

und<br />

Nischenmarkt Marktentwicklung<br />

Quelle: in Anlehnung an Schaltegger und Petersen 2001: 18<br />

Den Anbieter in der Alternativszene sehen sie dabei eng verknüpft mit den sozialökonomischen<br />

Idealen der Alternativbewegung: Eigenarbeit, Selbstverwaltung von<br />

Gruppenstrukturen, Tausch- und Leihwirtschaft, regionale und lokale Ökonomie in<br />

engen Grenzen. Als hier nicht regelkonform nennen Schaltegger und Petersen<br />

explizit die persönliche Bereicherung jenseits der allgemein akzeptierten<br />

Lebenshaltungskosten. Daraus folgern sie, dass damit den Alternativszeneanbietern<br />

ökonomische Anreize zur Ausweitung der Geschäftstätigkeit fehlen. An anderer<br />

Stelle stellt Petersen (2000: 4) die Umweltbewegung sogar als ausgesprochen<br />

unternehmensfeindlich, fatalistisch und inaktiv dar.<br />

Den wesentlichen ökonomischen Unterschied, der den Nischenanbieter von der<br />

Alternativszene differenziert, sehen sie in den Eigentumsstrukturen und damit<br />

verbunden in der Frage des „Geldverdienens“. Mit dem Nischenanbieter betreten<br />

bei Schaltegger und Petersen erstmals Unternehmer und Entrepreneure die Bühne<br />

der ökologischen Produktion, die Schluss machen mit dem ideologischem Getue<br />

und der Kapitalismusfeindlichkeit. „Der ideelle Anspruch, an der Verwirklichung<br />

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