Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?
Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?
Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?
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Grüne GründerInnen<br />
daher oft erhebliche Aufwendungen für Kommunikation und Imagebildung (vgl.<br />
<strong>Clausen</strong> und Fichter 1996, Fichter, Loew und <strong>Clausen</strong> 1998, HMWVL/HT 1999,<br />
Sustainability/UNEP 2000), aber auch besonders ökologisch profilierte<br />
Nischenanbieter treiben oft einen erheblichen Kommunikationsaufwand (vgl.<br />
HMWVL/HT 1999 sowie IÖW und imug 2002). Ein zweites Problem des<br />
Markteinstiegs besonders für konventionelle Unternehmen ist der Zugang zum<br />
Beschaffungsmarkt ökologischer Rohstoffe. Aufgrund der oft anspruchsvollen<br />
Anforderungen an die Qualität der Rohstoffe 159 ist für die Ausweitung des<br />
Rohwareangebots in der gesamten Produktkette ein intensives Lernen erforderlich,<br />
welches Aufwände an Zeit und Ressourcen erfordert.<br />
Mark Clevey (2002) charakterisiert in einer Arbeit des US-amerikanischen<br />
Center for Small Businesses and the Environment erfolgreiche grüne Unternehmen<br />
als „Green Gazelles“, die Ähnlichkeiten zu den Ecopreneuren von Schaltegger und<br />
Petersen aufweisen. „First and formeost, green businesses are market leaders<br />
seeking to change customer behaviour“ (Clevey 2002: 10). Mit einem starken<br />
Schwerpunkt auf grünen Technologieunternehmen findet Clevey bei “Green<br />
Gazelles” eine besonders hohe Innovationsrate, eine hohe Technologieintensität der<br />
Produkte, eine extreme kurze “time to market” und eine hohe Zahl gleichzeitig<br />
bearbeiteter Märkte.<br />
4.3.1.2 Erfolgreiche Idealisten bei Linnanen<br />
Aus einer langjährigen Forschungs- und Praxiserfahrung heraus schlägt Lassi<br />
Linnanen (2002: 72 f.) folgende Typologie vor:<br />
1. Naturbezogene, meist lokale Unternehmen, die mit Naturschutz, Öko-<br />
Tourismus und anderen naturnahen Konzepten unter Einsatz ökonomischer und<br />
humaner Ressourcen den Zustand der Umwelt verbessern (solche Unternehmen<br />
beschreiben z. B. Anderson und Leal 1997 160 ).<br />
2. Hersteller von Umwelttechnologien, die im Wesentlichen die Umweltbelastung<br />
von Boden, Wasser <strong>oder</strong> Luft reduzieren sollen und deren Anwendung ganz<br />
wesentlich von gesetzlichen Regelungen forciert wird.<br />
159<br />
Für die Umstellung landwirtschaftlicher Anbauflächen auf ökologische Produktion ist über die<br />
umfangreichen Vorschriften hinaus noch eine mehrjährige Umstellungsperiode erforderlich, die der<br />
schnellen Ausweitung des Angebots in Krisenzeiten (z. B. BSE-Krise in 2001) enge Grenzen setzt.<br />
160<br />
Anderson und Leal beschränken ihre Definition von „Enviro-Capitalists“ auf diesen Typus.<br />
Linnanen sieht darin „a rather limited scope“ (Linnanen 2002: 78).<br />
152