07.01.2013 Aufrufe

Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?

Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?

Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Grüne GründerInnen<br />

Jahren seit 1995 eine Reihe von Frauen-Branchenbüchern 145 entstanden, die mit<br />

einem starken Schwerpunkt auf Dienstleistungsgewerbe über von Frauen geführte<br />

Unternehmen informieren (vgl. Felten 2001). Mit Gründerinnenzentren und Frauen-<br />

Branchenbüchern fördern Aktivistinnen der Frauenbewegung die Gründung und<br />

Leitung von Unternehmen durch Frauen seit den 90er-Jahren ganz direkt. Die<br />

Unternehmensgründung ist damit in Frauenkreisen gesellschaftsfähig geworden 146 .<br />

Ähnlich entstanden im Laufe der 70er-, 80er- und 90er-Jahre zahlreiche<br />

Unternehmen aus der Umweltbewegung heraus. Ihnen ist der folgende Abschnitt<br />

gewidmet.<br />

4.3 Beiträge zu Grünen GründerInnen und Sustainable Entrepreneurship<br />

In den Fokus der Entrepreneurshipforschung gerieten Grüne Gründungen erst<br />

einige Zeit nach ihrem Entstehen. In der ersten Phase wurden sie dagegen häufig als<br />

Kollektive und Projekte gesehen und nicht als Unternehmen. Die Zahl der Beiträge,<br />

in denen Entrepreneurship explizit mit ökologischen <strong>oder</strong> nachhaltigen Zielen in<br />

Verbindung gebracht wird, ist daher noch vergleichsweise klein. Dies gilt<br />

besonders, wenn man die Bedeutung neuer Gründungen für das<br />

Wirtschaftswachstum, die Arbeitsplätze und die Veränderung von Konsumstilen in<br />

Betracht zieht und auch die Bedeutung der Vision der Nachhaltigkeit für die<br />

Umweltpolitik berücksichtigt. Liz Walley und David Taylor (2002: 37) führen das<br />

geringe Maß an Forschung auf ein letztlich feindliches Verhältnis von<br />

Entrepreneurship (welches als individualistisch und konsumorientiert gilt) und<br />

Umweltschutz (welcher eher kollektiv und gemeinschaftlich orientiert scheint)<br />

zurück. Die ältesten Beiträge zum Thema stammen aus Sicht von Michael Schaper<br />

(2002: 28) aus den frühen 90er-Jahren und führten nacheinander die Begriffe<br />

„environmental entrepreneuer“, „green entrepreneur“ und „ecopreneur“ ein. Ein<br />

früher Beitrag von einem Autor aus einem Entwicklungsland, der Ecopreneure als<br />

die Gesellschaft zur Nachhaltigkeit verändernde Entrepreneure benennt, stammt<br />

von Astad Pastakia (1996), der in einer Studie zu Graswurzelinnovationen in der<br />

indischen Landwirtschaft auf sechs Entrepreneure stieß, die ihre Innovationen zum<br />

Aufbau eines ökologisch ausgerichteten Unternehmens nutzten.<br />

Terry Anderson und Donald Leal (1997) konzentrieren sich in ihrer<br />

Untersuchung zu „Enviro-Capitalists“ auf „Naturschutz-Unternehmer“, die weniger<br />

145 Felten (2001: 94 f.) führt für 18 Regionen Frauenbranchenbücher auf.<br />

146<br />

Im Verhältnis zu dieser Einschätzung liegt mir in Bezug auf Gründungen von Frauen<br />

vergleichsweise wenig Material vor, so dass hier u. U. noch Forschungsbedarf besteht.<br />

144

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!