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Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?

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Beiträge Grüner GründerInnen zur Nachhaltigkeit<br />

Unterstützung selbständiger Erwerbstätigkeit werden bzw. bleiben“ (Sternberg und<br />

Bergmann 2003: 12 f.). Frauen gründen in Deutschland allerdings unter<br />

ungünstigeren ökonomischen und sozialen Rahmenbedingungen als Männer und es<br />

verwundert nicht, dass die Angst zu scheitern 54,4 % der Frauen, aber nur 43,2 %<br />

der Männer von einer Gründung abhält. Weiter meinen zwar 44,3 % der deutschen<br />

Männer, aber nur 25,8 % der deutschen Frauen, dass sie über die zur Gründung<br />

notwendigen Fähigkeiten verfügen 252 .<br />

Ungünstig für Gründungen in Deutschland ist weiter, dass Gründungen etwa<br />

doppelt so oft wie in anderen west-, süd- und nordeuropäischen Ländern deswegen<br />

erfolgen, weil GründerInnen keine bessere Erwerbsalternative haben. Dies galt<br />

2002 für 28,1 % der Frauen, aber nur für 17,4 % der Männer (Sternberg und<br />

Bergmann 2003: 12 f.). Solche Gründungen haben im Vergleich zu Gründungen zur<br />

Umsetzung einer Geschäftsidee schlechtere betriebswirtschaftliche Perspektiven 253 .<br />

„Die Entwicklung hin zu solchen Gründungen wird von der Politik unterstützt, etwa<br />

durch den Existenzgründungszuschuss für die Ich-AG, das Überbrückungsgeld <strong>oder</strong><br />

die Initiative pro Mittelstand“ (Lehnert 2004: 3). Für das Jahr 2003 dokumentiert<br />

der KfW-Gründungsmonitor (Lehnert 2004: 23) bereits 26% Gründungen von<br />

arbeitslos gemeldeten Personen und weitere 5% Gründungen aus der<br />

Arbeitslosigkeit von nicht gemeldeten Arbeitslosen.<br />

Da alle hier aufgeführten Hindernisse branchenunabhängig sind, ist es<br />

erforderlich, Maßnahmen zur Förderung der Gründung von auf Nachhaltigkeit<br />

orientierten Unternehmen vor diesem Hintergrund zu beurteilen. Als Konsequenzen<br />

für die Förderung eines auf Nachhaltigkeit orientierenden Gründungsgeschehens<br />

können zwei Punkte festgehalten werden:<br />

− Etwa neu entstehende Maßnahmen sollten an bereits bestehende Strukturen<br />

angekoppelt bzw. mit diesen vernetzt werden, um den Förderdschungel nicht<br />

noch undurchdringlicher zu machen.<br />

− Eine besondere Ansprache von Frauen erscheint anstrebenswert.<br />

252<br />

Seit März 2004 unterstützt die Bundesregierung speziell auch Gründerinnen. Die<br />

Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF), für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />

(BMFSFJ) sowie für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) haben hierzu gemeinsam eine Agentur für<br />

Gründerinnen (www.gruenderinnenportal.de) eröffnet.<br />

253<br />

Eine auf Nachhaltigkeit fokussierende Förderung von Gründungen hätte in diesem Kontext den<br />

Vorteil, dass sie tendenziell die Entstehung von – nachhaltigen - Geschäftsideen fördern würde.<br />

259

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