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Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?

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Grüne GründerInnen<br />

3. Anbieter ökologischer Beratungsleistungen, die Unternehmen 161 in<br />

umweltbezogenen Fragestellungen beraten.<br />

4. Hersteller umweltfreundlicher Produkte, die sich von konventionellen<br />

Produkten über bessere umweltbezogene Eigenschaften über den ganzen<br />

Produktlebenszyklus unterscheiden.<br />

Linnanen erwähnt die nicht nur monetäre Motivation grüner Entrepreneure: „Their<br />

reason for running an enterprise is not solely to make money but involves also a<br />

willingness to make the world a better place in which to live” (2002: 77). Aus<br />

dieser moralischen Motivation ergibt sich nach Linnanen eine höhere<br />

Glaubwürdigkeit im Markt und in Geschäftskontakten. Das Management grüner<br />

Unternehmen sieht Linnanen als manchmal schwierig an, weil sich die permanente<br />

Aufgabe der Abwägung zwischen Finanzzielen und ethischen Zielen stellt. Er<br />

vergleicht sie mit Familienunternehmen, in deren Management ebenfalls oft<br />

emotionale, gemeinnützige und eigennützige Verhaltensweisen zusammenfließen.<br />

Interessanterweise hält Linnanen Finanzziele und ethische Ziele grüner<br />

Unternehmen für weitgehend unabhängig voneinander. Dies bedeutet, dass<br />

Nachhaltigkeit ein akzeptables Ziel darstellt, welches aber nicht den<br />

wirtschaftlichen Erfolg garantiert. Vielmehr stellen sich dem grünen Unternehmer<br />

genau die gleichen Herausforderungen wie allen anderen auch. Hieraus entwickelt<br />

Linnanen (2002: 79) das Bild des erfolgreichen Idealisten, der die Welt verbessern<br />

und daher (ökologische) Märkte schaffen will. Die positive Reaktion seiner<br />

Stakeholder dient der Zufriedenheit der GründerIn und führt zu Wachstum des<br />

Unternehmens. Dieser Entwicklungszyklus grüner Unternehmen ist an Naffzigers´<br />

Motivationsmodell für Entrepreneure anschlussfähig (Naffziger et al. 1994),<br />

welches in Abschnitt 3.2.2 dargestellt wurde.<br />

4.3.1.3 Grüne Marktführer bei Petersen<br />

In einer empirischen Untersuchung grüner Marktführer stößt Petersen (2003: 102)<br />

auf 64 Unternehmen, die sich selbst als führend in globalen (11), kontinentalen<br />

(15), nationalen (34) <strong>oder</strong> regionalen (4) Märkten sehen 162 . Die meist<br />

mittelständischen Unternehmen, 51 Unternehmen haben weniger als 500<br />

161 Solche Beratungsorganisationen existieren auch für öffentliche Institutionen und non-profit<br />

Organisationen.<br />

162<br />

36 Befragte schätzten sich als uneingeschränkte Marktführer ein. 28 gaben an, marktführend<br />

gleichauf mit ein <strong>oder</strong> zwei Wettbewerbern zu sein (Petersen 2003: 98).<br />

153

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