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Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?

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Grüne GründerInnen<br />

Erwärmung <strong>oder</strong> der Überflutung einiger kleiner Inseln. Auch die Gefährdung<br />

kommender Generationen würde nach Meinung von Isaak (2002a: 11) nicht<br />

hinreichen. „Only a life-threatening crisis that is actually shortening the lives of<br />

corporate managers and political representatives today … is apt to do the trick.”<br />

Gerade im Umfeld der vom 11. September 2001 ausgegangenen sozialen<br />

Erschütterungen sieht er als Amerikaner eine Chance zu weiteren Umbrüchen, auch<br />

mit positiven ökologischen Folgen 153 .<br />

Die Beiträge von Karel Samson und Pamela Gordon gehen das Thema<br />

erstaunlich simpel an. Samson (1999) hat einerseits ein stark vereinfachtes, weil<br />

letztlich auf Persönlichkeitseigenschaften fokussierendes Bild des<br />

Entrepreneurships, und andererseits ein gleichermaßen vereinfachtes Bild der<br />

Nachhaltigkeit 154 . Daraus entspringende Gründungsaktivitäten hält er für logisch<br />

und wahrscheinlich. „For individuals, because choosing an adventure in sustainable<br />

entrepreneurship allows them to enrich the combination of personal values<br />

and achievements through their ventures if they can identify and pursue an opportunity<br />

which contributes both to venturing and environmental protection” (Samson<br />

1999: 26). Letztlich rutscht er damit in eine enge Fokussierung auf<br />

Umweltschutztechnologien hinein und reduziert so den anspruchsvollen<br />

Nachhaltigkeitsansatz im Wesentlichen auf end-of-pipe Umweltschutz. Dabei bleibt<br />

offen, woher die nachhaltige Vision des Entrepreneurs kommen soll, zumal Samson<br />

(1999: 16) sie aus dem „mainstream of culture or business thinking“ kommen<br />

sieht. Auch eine Verbindung zur Umweltbewegung scheint der eher in klassisch<br />

153<br />

Empirisch prinzipiell gestützt wird diese Argumentation von Issak in weniger drastischer<br />

Konkretisierung durch Petersens Arbeit zu ökologischen Marktführern (2002: 17): „Vereinzelt entstand<br />

die Geschäftsidee sogar unmittelbar aus einer persönlichen Unverträglichkeit des<br />

Unternehmensgründers <strong>oder</strong> von Menschen aus seinem Umfeld. Meist handelt es sich dabei um<br />

allergische Reaktionen auf synthetisch erzeugte Stoffe in Kosmetika, Kleidung, Raumklima <strong>oder</strong> durch<br />

Rückstände in der Nahrung. Sehr deutlich bringen Unternehmen dieses Typs ihre Philosophie zum Teil<br />

schon im Firmennamen zum Ausdruck.“ Letztlich stieß Petersen aber gerade nicht auf die „live<br />

threatening crisis“, die Issak für allein wirksam hält. Auch der schwere Autounfall, der den Gründer der<br />

Raab Vitalfood GmbH, Michael Raab, Ende der 80er-Jahre zum ökologischen Umdenken und damit zur<br />

Gründung der Raab Vitalfood GmbH brachte, stellte zwar eine lebensbedrohende Krise dar, zeigte aber<br />

keinen ursächlichen Zusammenhang zu Umweltproblemlagen (Vital News 2003: 1).<br />

154<br />

Er fokussiert dabei ausschließlich auf Umwelt belastende Chemikalien und deren Wirkung zur<br />

Verursachung von Krebserkrankungen. Weiter sieht er ein nachhaltiges Entrepreneurship deshalb als<br />

wirtschaftspolitisch geboten an, da bei Nichtvermeidung der Umweltbelastungen die daraus folgenden<br />

Kosten externalisiert würden.<br />

147

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