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Jens Clausen Umsteuern oder Neugründen?

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Grüne GründerInnen<br />

auch bei Henderson - ausgeklammert bleibt 139 . Im Kapitel „Household and Community<br />

Wealth: from Consumers to Creators” versteht sie die Kreativität bemerkenswert<br />

stark als auf das Individuum selbst gerichtet: “Self-reliance in any area of life<br />

can be a satisfying way to express one´s innate creativity or to exercise artistic<br />

impulses. Since you are not producing to meet someone else´s standards, you can<br />

shape a project of creation exactly to your liking. The discovery, that one can make<br />

beautiful, useful things is a frequent surprise result of self-reliance.” (Brandt 1995:<br />

152). Der Gedanke, durch Produktion auch für den Markt den Sprung aus der<br />

Selbstversorgung zur Unternehmensgründung <strong>oder</strong> auch nur Selbstständigkeit zu<br />

schaffen, fehlt.<br />

In ihrer Vision eines feminist green socialism sieht Mary Mellor (1992) zwar<br />

nach dem Zusammenbruch der sozialistischen Staaten keine Alternative mehr zur<br />

Marktwirtschaft (1992: 181 f.), richtet aber im Folgenden ihre Argumentation auf<br />

die Formulierung von Anforderungen an Märkte aus, ohne in diesem Kontext auch<br />

die Beeinflussung von Produktmärkten durch aktives Unternehmertum zu<br />

beleuchten.<br />

Im Rahmen des Konzepts des Vorsorgenden Wirtschaften nimmt Maite Mathes<br />

(2000: 118) bei der Betrachtung von exemplarischen Beispielen vorsorgenden<br />

Wirtschaftens hinter jedem Projekt eine „charismatische Person“ wahr und findet<br />

in deren Biographien viel kooperative „under-cover Verstärkung“, wobei sich hier<br />

die Rolle der aktiven Einzelpersonen nicht nur auf die Konstitution von<br />

Unternehmungen, sondern auch auf Stiftungen, Projekte u. a. m. bezieht 140 .<br />

Anhand der Veröffentlichungen männlicher Autoren lässt sich die Aufzählung<br />

der Werke fortsetzen, die die Beschreibung ökonomischer Visionen zwar auf<br />

scharfer Kritik an den existierenden Wirtschaftsstrukturen und, als ihren<br />

wichtigsten Repräsentanten, an den Konzernen, aufbauen, auch wohl hier und da<br />

Sektoren benennen, die der Erneuerung bedürfen (vgl. z. B. Gore (1992), Ehrenfeld<br />

(1993), Hoogendijk (1993), v.Weizsäcker (1994), Douthwaite und Diefenbacher<br />

(1998), Frankel (1998)). Aber GründerInnen als Personen werden nicht weiter<br />

gehend thematisiert. In einer Reihe der Werke wird den Anstrengungen zur<br />

139<br />

Einen ähnlichen Eindruck vermittelt auch die „Chronologie Alternative Ökonomie“, die auf der<br />

Website des Theoriearbeitskreises alternative Ökonomie (www.leibi.de/takaoe/s98_27.htm) zu finden<br />

ist.<br />

140<br />

Häufig scheint sich zudem die Gründung, wenn sie denn vorkommt, eher auf ein kooperatives<br />

Projekt denn auf ein Personenunternehmen zu beziehen. Es ist dabei sicher kein Zufall, dass eines der<br />

drei Handlungsprinzipien des Vorsorgenden Wirtschaftens die aus der Versorgungsökonomie<br />

übernommene „Kooperation“ ist (Adelheid Biesecker et al. 2000: 50).<br />

139

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