Untitled - European Borderlands

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Ulrike Almut Sandig Ulrike Almut Sandig wurde 1979 in Großenhain (Sachsen) geboren. 1998 zog sie nach Leipzig, wo sie heute lebt. Sandig unternahm Sprachreisen nach Indien und schloss 2005 ihr Magister-Studium in Religionswissenschaft und moderner Indologie ab. Im gleichen Jahr debütierte sie mit dem Gedichtband Zunder. Von 2007 bis 2009 war Sandig Redakteurin der Literaturzeitschrift EDIT und absolvierte ein Diplomstudium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Im Frühjahr 2010 erschien ihre erste Prosaveröffentlichung (elf Kurzgeschichten) unter dem Titel Flamingos. Ulrike Almut Sandig 1979-ben született a szászországi Großenhainban. 1998-ban Lipcsébe költözött, ahol jelenleg is él. Nyelvet tanulni Indiába utazott, 2005-ben fejezte MAtanulmányait vallástudomány és modern indológia szakokon. Ugyanebben az évben jelent meg bemutatkozó verseskötete Zunder címmel. 2007 és 2009 között az EDIT című irodalmi folyóirat szerkesztőjeként dolgozott, és Lipcsében a Német Irodalmi Intézetben tanult. Flamingos (Flamingók) címmel 2010 tavaszán jelent meg első elbeszéléskötete, amely 11 rövidtörténetet tartalmaz. Ulrike Almut Zandig rođena je 1979. u Grosenhajnu (Saksonija). Preselila se u Lajpcig 1998, gde i sada živi. Zandigova je u više navrata putovala u Indiju kako bi poboljšala svoje znanje jezika, a 2005. magistrirala je u oblasti antropologije religije i moderne indologije. Iste godine objavljen je njen prvenac poezije Zunder (Cunder) 1 . Od 2007. do 2009. Zandigova je bila urednica književnog časopisa EDIT i apsolvent je na diplomskim studijama na Nemačkom književnom institutu Lajpcig. Proleća 2010. objavljeno je njeno prvo prozno delo (jedanaest kratkih priča) Flamingos (Flamingos). 1 Cunder je zajednički naziv za nekoliko lako zapaljivih prirodnih materijala.
Kuba Hinter dem Ascheberg liegt der Himmel auf dem See. Schaumkraut, Schilfzigarren und Telegraphenmasten spiegeln sich drin, außerdem und nicht wegzudenken: die geschlossene Wolkenmatte, tief liegende Schwalben drunter und alle drei Stunden der Linienflug nach Warschau. Zur Fütterungszeit durchschneiden Fischrücken die Seeoberfläche, dass sagen die Kinder: der See kocht, der See kocht, es gibt Fischsuppe! Wartet nicht, sonst wird sie kalt! Die dreißig Familien im Ort sind alle miteinander verschwägert, die Linke kann sich denken, was die Rechte tut. Reden zwei über einen Dritten, sagen sie zuerst seinen Nachnamen, das klärt die Verwandtschaftsverhältnisse: die Schroedern, die Kretzschmann, die Seeligern. Geklärt sind auch die Namen für Berge, Gebiet und Seen: Ascheberg, Daheime und Silbersee. Die Besitzverhältnisse sind ebenfalls geklärt: Die Windkraftfelder gehören einem Hersteller aus Hamburg und die Füchse, die darauf warten, dass sich ein Vogel in den Mühlenblättern verfängt und vom Himmel fällt, gehören außerhalb der Schonzeit dem Forstamt. Der Großmarkt an der Peripherie der ersten Äcker gehört Toom. Die neue Umgehungsstraße, die dran vorbeiführt, möglicherweise auch, aber die Bussarde an ihrem Rand gehören sich selbst. Der See ist eine Schenkung der Mitteldeutschen Braunkohlegesellschaft an den Ort. Den Jüngeren kommt es vor, als sei der See schon immer ein See gewesen. Dass an gleicher Stelle ein Dorf mit 390 Einwohnern, einem Gemeindeamt, einem Fußballplatz und eine Kirche mit marmoriertem Holzaltar gestanden haben soll, klingt in ihren Ohren nach der Sage von Atlantis. Ab und zu stellt sich heraus, dass die Großmutter von jemandem im Atlantisdorf aufgewachsen ist, das regt für Tage die Phantasie an. Wenn im Winter die Braunkohle nachbestellt wird, murren die Alten leise und lassen sich auf keine weiteren Fragen mehr ein. Aber der Name des Sees gehört mehr oder weniger allen: Silbersee. Den hat ihm die Kantorswitwe Seeliger gegeben, als noch keine Karpfen drin gezüchtet wurden, als die schwarzen Milane dort noch nicht nisteten und lange bevor die Seeligern aus dem Dachgestühl des Atlantisdorf gefischt wurde. Drei Wochen nach ihrem siebzehnten Geburtstag hatte sie sich heimlich mit einem der kubanischen Gastarbeiter verlobt. Die hatte man bestellt, um sämtliche Maschinen der Genossenschaft zu überholen. Zu vierzehnt waren sie in den hinteren Räumen des angrenzenden Kindergartens einquartiert. Sie hatten glänzende, sehnige Haut von der Arbeit vor den Garagen und leuchtende Augen – von denen keiner wusste, woher genau sie die nahmen. Die Verlobung fand in der Personalküche des Kindergartens statt, die anderen Kubaner als Verlobungszeugen und die Seeligern mit zerlegenen Haaren von den Kindergartenliegen und grünen Augen, die heftiger leuchteten als die Augen der ganzen Brigade zusammen. Ihr Verlobter hieß Jesús und hatte nur neun Finger, weil er sich in einem anderen Einsatz den Zeigefinger mit einer Axt durchtrennt hatte. Dafür hatte er elf Zehen: An seinem rechten Fuß befand sich die zusätzliche Zehe, sie war weich und gleichmäßig gewachsen. Vier Monate lang brachte die Seeligern den Kubanern Wurstsuppe oder Bier zum Feierabend, bevor sie Jesús an die sehnige Hand nahm und zum See ging. Fische waren noch keine drin, der See war erst seit einem Jahr geflutet und die Förderbänder noch nicht abgebaut. Aber im Schatten der größeren Maschinen konnte man rauchen, zweisprachig singen, schwimmen und das Wasser war so klar dass Jesús lachte und von den Haien im karibischen Meer zu schwärmen begann, obwohl seine Verlobte ihn nicht verstand. Nachts strich die Seeligern auf einer der Kindergartenliegen mit dem Fuß über die elfte Zehe ihres Verlobten und hörte seinem traumlosen Schlaf zu. Zur Verlobung schenkte Jesús ihr eine glänzende Silberkette mit feinen Gliedern und einem kleinen Kruzifix als Anhänger. Weil er Hornhaut an den Händen hatte, kämpfte er lange mit dem kleinen Verschluss auf ihrem Nacken. Aber dann fasste er die Seeligern um die Hüften, wirbelte sie einmal herum, hielt ihren grünen Augen stand, sagte ihr vor dreizehn kubanische Zeugen etwas, das, wenn sie es richtig verstanden hatte, bedeutete: ich bring das hier zu Ende und hole dich bald ab. Es dauert nicht lange. Du musst mitkommen und die Haie sehen. Drei Wochen später verlor sie die Kette im Silbersee, der damals nur der Baggersee hinter der Müllkippe war. 19 U l r i k e A l m u t S a n d i g - K u b a
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Dideregnek az emberek a távoli, p
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JUG Gde se ko zatekao - okretao se
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Nora Bossong Nora Bossong, geboren
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N o r a B o s o n g - V e b e r o v
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Heimliche Welten (…) Wenn ich zur
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So sah mein allabendliches heimlich
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kommen auf ihn zu, der eine streift
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E jelenetekre azonban a kép többi
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porból voltam, csupa por volt a ha
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odnosu na lice hvalisavca, ne ostav
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Gedichte über (Auszüge) 10. Wie l
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nicht einige Kulissen abgerissen we
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Was bleibt unaufgeklärt? Der Trost
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19. Az ujj alatt papír pulzál. Va
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kilopózok magamból, mint láng a
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19. Pod prstom pulsira papir. Ili p
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uglovi, sve bolno prazne materice
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Č Hochzeit im Kreise Ciroki Die ro
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„Er lebt noch, aber er hat sich u
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Az első emeleti hosszú folyosón,
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Vencanje Č u okrugu ČCiroki Crven
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Krenuo je za ađutantom, stražarem
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Die Poesie meines Landes I. zu haus
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Bei Mama wuchert ein grauer Star, d
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szépen nemesen tényleg ismerem ez
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Büszkeség Tetszik, ahogy apám be
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milyen könnyen megengedted hogy me
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Miért nem szemezünk már egymáss
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lepo veoma plemenito zaista znam to
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Ponos Volim kako moj otac zakorači
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kako si mogao da dopustiš da te to
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Zašto se više ne gledamo kada se
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Morgendliche Dämmerung Cervantes,
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Hajnali hasadás Cervantes, a szél
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Pucanje zore Servantese, vidim kako
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Unternehmen Zukunft Zeit verging. U
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die Zahl der Urlaubsgäste nach ein
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figyelmeztettek. Méréseik eredmé
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Poduhvat budućnost (odlomak) Vreme
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se činilo, negde sijalo jeftinije.
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Povijest moje obitelji od 1941 do 1
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