Erfahrungsbericht Forschungssemester - Hochschule für Polizei
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Es folgen zwei typische Fälle aus der damaligen „Deutschen Demokratischen Republik“<br />
(DDR). Erwin Hagedorn, der „Jürgen Bartsch der DDR“, hatte drei Kinder getötet<br />
und war da<strong>für</strong> zum Tode verurteilt und durch einen „unerwarteten Nahschuss“ mit<br />
einer Pistole in den Hinterkopf am 15. September 1972 hingerichtet worden. Das geschah,<br />
als in der Bundesrepublik die Todesstrafe längst abgeschafft war. Im Fall<br />
„Kreuzworträtselmord“ wurde die größte Schriftprobenüberprüfung aller Zeiten organisiert,<br />
ein weltweit einmaliger Vorgang. Die Auswertung von über 550 000 Schriften<br />
führte schließlich zur Überführung des Mörders, der am 2. November 1981 in Halle-<br />
Neustadt festgenommen wurde.<br />
Die Zeit vom „Deutschen Herbst“ bis zur Wiedervereinigung beginnt mit der Entführung<br />
des Industriellensohnes Richard Oetker 1976, der in eine Holzkiste eingesperrt<br />
durch Stromschläge schwerste Verletzungen erlitt. Exemplarisch <strong>für</strong> den gesamten<br />
„RAF-Komplex“ steht der dramatische Fall der Entführung und Ermordung des Hanns<br />
Martin Schleyer (1977), der verbunden war mit der Kaperung der Lufthansa-Maschine<br />
„Landshut“ und deren Befreiung durch die polizeiliche Spezialeinheit GSG 9 und mit<br />
den Selbstmorden der inhaftierten RAF-Mitglieder in Stuttgart-Stammheim endete.<br />
Einige Jahre später ereignete sich ein Fall von Selbstjustiz, als Marianne Bachmeier<br />
den Mörder ihrer Tochter Anna am 6. März 1981 im Gerichtssaal von hinten erschoss.<br />
Wiederum zwei Jahre später erlebte die Republik ihren wohl größten Publikationsskandal<br />
mit den von Konrad Kujau gefälschten „Hitler-Tagebüchern“, die vom Wochenmagazin<br />
„Stern“ 1983 in einer Serie veröffentlicht wurden. Der „Hammermörder“<br />
erregte mit einer Serie von Morden und Banküberfällen 1984 und 1985 im Südwesten<br />
der Republik die Gemüter, vor allem als sich herausstellte, dass er <strong>Polizei</strong>beamter gewesen<br />
ist. Einer der größten politischen Skandale in Deutschland ist mit dem Namen<br />
des Ministerpräsidenten Uwe Barschel verbunden, dessen tragischer Tod in der Badewanne<br />
im Hotel „Beau Rivage“ in Genf (1987) bis heute nicht zweifelsfrei geklärt<br />
werden konnte. Und schließlich ereignete sich im Jahre 1988 das „Gladbecker Geiseldrama“,<br />
das nach einer Odyssee durch Deutschland und die Niederlande am Ende den<br />
Tod von zwei Geiseln und eines <strong>Polizei</strong>beamten zu beklagen hatte.<br />
Im Jahr der deutschen „Wiedervereinigung“ fand man am 15. Juli 1990 in seiner<br />
Wohnung in München den bekannten und beliebten Volksschauspieler Walter Sedlmayr<br />
ermordet auf. Er war am Tag zuvor schwer misshandelt und dann mit einem<br />
Hammer erschlagen worden. Deutschlands größter Hochstapler in der Zeit nach der<br />
Wiedervereinigung heißt Gert Postel. Er schaffte in kurzer Zeit die erstaunliche Karriere<br />
vom einfachen Postboten zum Chefarzt in einer Psychiatrischen Klinik. Einer der<br />
intelligentesten Straftäter der deutschen Kriminalgeschichte ist der Kaufhauserpresser<br />
Arno Funke, der unter dem Pseudonym „Onkel Dagobert“ mit der <strong>Polizei</strong> „Katz und<br />
Maus“ spielte. Als „Kannibale von Rotenburg“ ist Armin Meiwes in die Kriminalgeschichte<br />
eingegangen, nachdem er 2001 einen 43jährigen Mann mit dessen Einwilli-<br />
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