Erfahrungsbericht Forschungssemester - Hochschule für Polizei
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Verkehrswissenschaften<br />
Ludwig Laub<br />
Bedeutung des Studienfachs / Lehrinhalte<br />
In Deutschland sterben täglich 10 Menschen bei Verkehrsunfällen und mehr als 1.000<br />
werden verletzt. Die unmittelbaren volkswirtschaftlichen Verluste durch Verkehrsunfälle<br />
belaufen sich auf über 30 Mrd. € jährlich. In keinem anderen Bereich hat die <strong>Polizei</strong><br />
so viele Möglichkeiten, Menschenleben zu retten und Schäden zu verhindern, wie<br />
im Verkehrsbereich.<br />
In keinem anderen Bereich hat die <strong>Polizei</strong> so viele Bürgerkontakte wie im Straßenverkehr:<br />
Nirgendwo sonst hat sie so gute Möglichkeiten durch ihr Einschreiten, Vertrauen<br />
beim Bürger zu gewinnen oder zu verlieren und nirgendwo sonst eröffnen sich ihr so<br />
große Chancen zur verdachtslosen Kriminalitätsbekämpfung wie durch Verdachtsgewinnung<br />
bei anlasslosen Verkehrskontrollen und der Verkehrsunfallaufnahme.<br />
Auf dem Gebiet des Straßenverkehrs sind Gesetzgeber und Justiz ganz besonders intensiv<br />
tätig. Kaum ein anderer polizeirelevanter Rechtsbereich ist so komplex und<br />
schnelllebig wie das Straßenverkehrsrecht.<br />
Entsprechend der Bedeutung, Vielzahl und Komplexität polizeilicher Verkehrsaufgaben<br />
sieht das Curriculum <strong>für</strong> das Studienfach Verkehrswissenschaften neben der Kriminalistik<br />
den höchsten Stundenansatz vor. Das im theoretischen Studium zur Verfügung<br />
stehende Stundenkontingent – das mit 165 Kontaktstunden dennoch deutlich unterhalb<br />
des Bundesdurchschnitts liegt – baut auf vorhandenes Basiswissen auf und<br />
greift ganz konkret diejenigen Bereiche auf, die in der polizeilichen Praxis (Streifendienstrelevanz)<br />
dominieren. Die vermittelten Lehrinhalte lassen sich grob in die Bereiche<br />
Verkehrsrecht (incl. der damit verbundenen Eingriffsrechte (etwa Kontrollrechte,<br />
Blutentnahme. Führerscheinbeschlagnahme etc.) und Verkehrslehre unterteilen.<br />
Eindeutiger Schwerpunkt liegt auf den rechtlichen Inhalten (Verkehrsrecht). Wegen<br />
der Vielzahl unterschiedlicher Rechtsgebiete und Einzelvorschriften werden in den<br />
Vorlesungen nur die wichtigsten Vorschriften aus den verschiedenen Rechtsgebieten<br />
exemplarisch vertieft behandelt. Gleichzeitig wird ein Überblick über weitere Regelungsinhalte<br />
der jeweiligen Rechtsmaterie vermittelt. Dies ermöglicht es den Studierenden,<br />
neue und atypische Fallgestaltungen systematisch den richtigen Rechtsgebie-<br />
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