Erfahrungsbericht Forschungssemester - Hochschule für Polizei
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tener Konsens besteht zum gemeinsamen Ziel. Den Studierenden soll eine praxisnahe<br />
Ausbildung unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden<br />
angeboten und ihre soziale Kompetenz sowie die berufspraktischen Fähigkeiten und<br />
Kenntnisse gestärkt werden, um im Berufsfeld den stetig wachsenden Anforderungen<br />
an den gehobenen <strong>Polizei</strong>vollzugsdienst gerecht zu werden.<br />
An diesem Ziel orientiert sich das führungswissenschaftliche Curriculum der <strong>Hochschule</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Polizei</strong>. Im Grundstudium (GS) werden im Modul 4 Grundlagen polizeilicher<br />
Führung und Zusammenarbeit vermittelt. Im Hauptstudium (HS) werden, auf diesen<br />
Grundlagen aufbauend, im Modul 7 komplexe Führungssituationen und -probleme<br />
besprochen und erörtert (siehe Abbildung „Führungswissenschaftliches Curriculum“).<br />
32<br />
Führungswissenschaft im Überblick<br />
Anforderungen an<br />
Vorgesetzte und<br />
Mitarbeiter<br />
•Kompetenzen<br />
•Anforderungsprofile<br />
•Präsentation<br />
•Moderation<br />
•Teamfähigkeit<br />
•Konfliktfähigkeit<br />
•Motivation<br />
Grundstudium I<br />
Grundlagen der<br />
Führung und<br />
Zusammenarbeit<br />
•Führung und<br />
Autorität<br />
•Selbstbild – Fremdbild<br />
•Kooperatives Führen<br />
(Delegation, Beteiligung,<br />
Transparenz, Repräsentation,<br />
Kontrolle, Leistungsbewertung,<br />
Vertrauen, Kommunikation)<br />
Grundstudium II<br />
Komplexe<br />
Führungssituationen<br />
und -probleme<br />
•Situatives Führen<br />
•Mitarbeitergespräch<br />
•Beurteilungen<br />
•Alkohol im Dienst<br />
•Mobbing in der <strong>Polizei</strong><br />
•Fehlverhalten von<br />
<strong>Polizei</strong>beamten<br />
Hauptstudium<br />
Um der späteren Verwendung<br />
der meisten Absolventen der<br />
<strong>Hochschule</strong> <strong>für</strong> <strong>Polizei</strong> als<br />
Sachbearbeiter im gehobenen<br />
Dienst gerecht zu werden,<br />
werden im GS I ausgesuchte<br />
Schlüsselqualifikationen von<br />
Mitarbeiter und Vorgesetzte<br />
thematisiert.<br />
Der Begriff „Schlüsselquali-<br />
FW / Holz Modul 4<br />
Situatives Modul Führen 4<br />
Modul 7 1<br />
fikationen“ (später auch soft<br />
Führungswissenschaftliches Curriculum<br />
skills genannt) wurde in den<br />
1970er Jahren von Dieter Mertens (1931-1989, dt. Volkswirt, Arbeits- und Bildungsforscher)<br />
im Rahmen der damaligen Bildungsexpansion und des Wirtschaftswachstums<br />
eingeführt. Mertens Forderung war es, dass sich berufliche Bildung stärker an<br />
den Erfordernissen des Arbeitsmarktes ausrichten müsse, weniger am Erwerb reinen<br />
Fach- und Faktenwissens. Als Schlüsselqualifikationen bezeichnete er Kenntnisse,<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten, die an keine bestimmte Tätigkeit gebunden sind, sondern<br />
einem Menschen die Möglichkeit eröffnen, in vielen Funktionen und auf vielen Positionen<br />
tätig zu sein und überraschende Änderungen seines Berufslebens erfolgreich zu<br />
bewältigen. Deren Bedeutung wird von der Arbeitgeberseite als hoch eingeschätzt.<br />
Nach einer wissenschaftlichen Studie „SQ 21 – Schlüsselqualifikationen im 21. Jahrhundert“<br />
erwarten 80 Prozent der befragten Unternehmen, dass Schlüsselqualifikationen<br />
bereits im Studium erworben werden. 93 Prozent finden Schlüsselqualifikationen<br />
<strong>für</strong> den Berufseinstieg genauso wichtig oder wichtiger als Fachwissen.<br />
(siehe http://www.hs-owl.de/kom/.../SQ21_-_Ergebnisbericht.pdf [Stand 03.02.11])