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JUSTIÇA NO EXTERIOR •<br />

FRANKSURTER ALLGEMEINE (BL) • POLITIK • 21/9/2011 • 17:20:00<br />

„Weder der Weg zu Eurobonds noch zur Transferunion“<br />

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hebt im Interview mit der F.A.Z.hervor, dass<br />

der Euro-Rettungsschirm „unserer europäischen und nationalen Verantwortung“ entspreche.<br />

Das alte Regelungsmonopol des Nationalstaats habe sich „ad absurdum geführt“.<br />

Bundesfinanzminister Wolfgang<br />

Schäuble hat im Interview<br />

mit der Frankfurter Allgemeinen<br />

Zeitung (F.A.Z. /<br />

Donnerstagsausgabe) hervorgehoben,<br />

dass der Euro-<br />

Rettungsschirm „unserer<br />

europäischen und nationalen<br />

Verantwortung“ entspreche.<br />

„Der EFSF ist weder der<br />

Weg zu Eurobonds noch zur<br />

Transferunion“. Das alte Regelungsmonopol<br />

des Nationalstaats<br />

habe sich „ad absurdum<br />

geführt“, sagte<br />

Schäuble der F.A.Z.<br />

„Natürlich ist es richtig, wie<br />

es das Bundesverfassungsgericht<br />

sagt, dass die<br />

europäische Einigung eines<br />

Tages an eine Grenze kommen<br />

kann, wo man über eine<br />

neue Verfassung nachdenken<br />

muss.“ Aber zur Zeit<br />

gehe es darum, „durch die<br />

begrenzte Übertragung von<br />

Kompetenzen unser gemeinsames<br />

Europa schlagkräftiger<br />

und stärker zu machen.“ Zur<br />

Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts<br />

sagte<br />

der CDU-Politiker: „Im Hinblick<br />

auf die Ewigkeitsgarantie<br />

des Grundgesetzes mahne<br />

ich zur Zurückhaltung.“<br />

Es sei kein Zufall, „dass die<br />

Institutionen, die dem politischen<br />

Streit entzogen sind,<br />

das höchste Ansehen<br />

genießen: Das Bundesverfassungsgericht,<br />

der<br />

Bundespräsident, die Bundesbank.“<br />

Diejenigen, die die<br />

politische Macht hätten, „sollten<br />

nie zu hundert Prozent<br />

beliebt sein. Damit haben wir<br />

ganz schlechte Erfahrungen<br />

gemacht in Deutschland“,<br />

sagte Schäuble der F.A.Z.<br />

„Aber wir brauchen Institutionen,<br />

in denen sich das Volk<br />

wiederfindet.“ Die „so genannten<br />

Wutbürger“ akzeptierten<br />

dagegen „nicht einmal<br />

mehr die Bestandskraft derartiger<br />

Entscheidungen.“<br />

Das sei „eine gefährliche<br />

Entwicklung für unser Staatssystem.“<br />

„Interessant ist, dass inzwischen<br />

sogar Parteien wählbar<br />

erscheinen, die sagen: „Wir<br />

haben keine Ahnung“, fügte<br />

Schäuble hinzu.<br />

Der Präsident des<br />

Europäischen Gerichtshofs,<br />

Vassilios Skouris erinnerte<br />

das Bundesverfassungsgericht<br />

in der F.A.Z daran, dass<br />

es „trotz seiner großen Verdienste<br />

auf dem Gebiet des<br />

Grundrechtsschutzes keine<br />

Sonderbehandlung beanspruchen<br />

kann, sondern dasselbe<br />

Schicksal mit den anderen<br />

mitgliedstaatlichen Verfassungsgerichten<br />

teilen muss.“<br />

Skouris hob in einem Beitrag<br />

zum 60jährigen Jubiläum des<br />

Bundesverfassungsgerichts<br />

hervor, dass bestimmte Passagen<br />

des Lissabon-Urteils<br />

des Bundesverfassungsgerichts<br />

„befremdlich“ wirkten.<br />

Zum Aufruf des früheren<br />

Bundespräsidenten Roman<br />

Herzog, den Europäischen<br />

Gerichtshof zu „stoppen“<br />

schreibt Skouris in der<br />

F.A.Z: „Solche starken Aufrufe<br />

verkennen die Tatsache,<br />

dass echte Konflikte unter<br />

Gerichten dieser Güte keinen<br />

Sieger, sondern nur Verlierer<br />

kennen.“<br />

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