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STF NA MÍDIA

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JUSTIÇA NO EXTERIOR •<br />

FRANKSURTER ALLGEMEINE (BL) • FEUILLETON • 21/9/2011 • 18:34:15<br />

1,47 Milliarden mehr<br />

Mit der Reform der Rundfunkgebühr wollen ARD und ZDF auch ihr Budget aufstocken.<br />

Das passt schlecht zu den Beteuerungen, die Reform solle „aufkommensneutral“ ausfallen.<br />

Von Michael Hanfeld<br />

Januar 2013 gibt es nicht nur<br />

eine neue Rundfunkabgabe,<br />

es gibt auch Forderungen von<br />

ARD und ZDF nach mehr<br />

Geld. Auf 1,47 Milliarden<br />

Euro beläuft sich, wie die<br />

„Zeit“ zusammenrechnet, die<br />

Forderung für die Jahre 2013<br />

bis 2016, also auf 1,47 Milliarden<br />

Euro mehr als die rund<br />

7,5 Milliarden Euro an Gebührengeldern,<br />

welche die<br />

Sender im Augenblick haben.<br />

Knapp 900 Millionen Euro<br />

mehr will die ARD haben,<br />

das ZDF hat nach Informationen<br />

dieser Zeitung einen<br />

Mehrbedarf von 429 Millionen<br />

Euro angemeldet, das<br />

Deutschlandradio hundert<br />

Millionen und der Kultursender<br />

Arte 35 Millionen<br />

Euro, macht summa summarum<br />

1,47 Milliarden Euro<br />

mehr, macht, wie die „Zeit“-<br />

Kollegen austüfteln, an monatlicher<br />

Gebühr 18,86 Euro<br />

statt bislang 17,98 Euro. Offiziell<br />

ist dazu von den Sendern<br />

nur teilweise etwas zu<br />

erfahren. Doch die Zahlen<br />

stimmen.<br />

1,47 Milliarden Euro, das ist<br />

ein Batzen, der so gar nicht<br />

zu den Beteuerungen von<br />

Senderverantwortlichen und<br />

Medienpolitikern passen<br />

will, die Reform der Rundfunkgebühr<br />

– die von<br />

Geräten auf Haushalte und<br />

Betriebsstätten umgestellt<br />

wird – solle „aufkommensneutral“<br />

ausfallen. Angemeldet<br />

haben die Sender ihre<br />

Finanzwünsche bei der dafür<br />

zuständigen Kommission zur<br />

Ermittlung des Finanzbedarfs<br />

(Kef). Die Kef prüft die Anmeldungen,<br />

nimmt für<br />

gewöhnlich Abstriche vor,<br />

verwirft die Vorstellungen<br />

der Sender aber nie ganz. Sie<br />

befasst sich derzeit mit der<br />

„Bedarfsanmeldung“ von<br />

ARD und ZDF, ihr Bericht<br />

soll im Januar fertig sein – er<br />

umfasst den Vorschlag, wie<br />

sich die Rundfunkgebühr<br />

entwickeln soll. Gesunken ist<br />

diese in der deutschen Rundfunkgeschichte<br />

noch nie, das<br />

System ist – fußend auf der<br />

Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts<br />

–<br />

darauf angelegt, dass die<br />

Gebühren stetig steigen.<br />

Eine neue Gebührendebatte?<br />

„Die Anmeldungen sind vertraulich“,<br />

heißt es nun auf<br />

Anfrage bei der Kef, deren<br />

Geschäftsstelle bei der Staatskanzlei<br />

von Rheinland-<br />

Pfalz angesiedelt ist. Auf<br />

Vertraulichkeit beruft sich<br />

auch die ARD. Aus Respekt<br />

vor dem Verfahren wolle<br />

man sich zu Spekulationen<br />

nicht äußern. Im Originalton:<br />

„Die ARD hat ihrem gesetzlichen<br />

Auftrag folgend Ende<br />

April ihre Anmeldung zum<br />

18. Kef-Bericht vorgelegt.<br />

Seitdem prüft die Kef die<br />

Anmeldung von ARD, ZDF<br />

und Deutschlandradio. Dabei<br />

handelt es sich um einen vertraulichen<br />

Vorgang. Aus<br />

Rücksicht darauf äußern wir<br />

uns dazu nicht. Aus<br />

Gesprächen mit der KEF<br />

entnehmen wir aber, dass es<br />

auch nach dem 1. Januar<br />

2013 bei dem monatlichen<br />

Beitrag von 17,98 Euro bleiben<br />

soll.“<br />

Das ZDF geht transparenter<br />

mit den Zahlen um. „Die<br />

Anmeldung des ZDF liegt<br />

deutlich unter der Kostenentwicklung.<br />

Damit haben<br />

wir alles dafür getan, dass die<br />

aktuelle Gebührenhöhe über<br />

den Modellwechsel Anfang<br />

2013 stabil gehalten werden<br />

kann“, sagte der Intendant<br />

Markus Schächter auf Anfrage.<br />

Der Sender verweist darauf,<br />

dass man mit 107 Millionen<br />

Euro pro Jahr eine<br />

Steigerung von 1,3 Prozent<br />

beanspruche, das sei die niedrigste<br />

Rate, die man je angefordert<br />

habe. Man reduziere<br />

den Bedarf auf ein Maß,<br />

das faktisch nur über Einsparungen<br />

realisiert werden<br />

könne, es gebe kein einziges<br />

neues Projekt. In der „Zeit“<br />

hingegen kritisiert der nordrhein-we<strong>STF</strong>älische<br />

Staatssekretär Marc Jan Eumann<br />

ausgerechnet das ZDF<br />

für seine Forderung. Im Abs-<br />

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