STF NA MÍDIA
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Geberländer) auf eine weitere<br />
Vermehrung der Brüsseler<br />
Überweisungen in die<br />
ärmeren Länder der Union.<br />
In der gegenwärtigen Sieben-<br />
Jahres-Periode wird Polen<br />
insgesamt brutto 67 Milliarden<br />
Euro erhalten, was wesentlich<br />
dazu beigetragen hat,<br />
dass das Land bisher ohne<br />
Rezession durch die Krise<br />
kam. Für die kommende<br />
Haushaltsperiode träumen<br />
manche nun sogar von 80<br />
Milliarden. Tusk hat einen<br />
„großen, klugen“ EU-<br />
Haushalt gefordert.<br />
JUSTIÇA NO EXTERIOR •<br />
FRANKSURTER ALLGEMEINE (BL) • WIRTSCHAF • 16/9/2011 • 17:28:08<br />
„Insolvenz Griechenlands in Betracht ziehen“: Ökonomen unterstützen<br />
Wirtschaftsminister Rösler<br />
Von Philip Plickert<br />
Eine Gruppe von prominenten<br />
Wirtschaftsprofessoren<br />
hat sich in einem Aufruf hinter<br />
die von CDU und Opposition<br />
heftig kritisierten Überlegungen<br />
von Bundeswirtschaftsminister<br />
Philipp Rösler<br />
(FDP) gestellt. Sie seien „seit<br />
langem der Meinung, dass<br />
eine Staatsinsolvenz in Betracht<br />
gezogen werden sollte“,<br />
heißt es in der vom früheren<br />
Vorsitzenden der Monopolkommission<br />
Carl C-<br />
hristian von Weizsäcker und<br />
von Ifo-Präsident Hans-<br />
Werner Sinn verfassten<br />
Erklärung vom Freitag, die<br />
dieser Zeitung vorliegt. Unterzeichnet<br />
haben 16 renommierte<br />
Ökonomen, darunter<br />
Kai Konrad, der derzeitige<br />
Vorsitzende des Wissenschaftlichen<br />
Beirats von Bundesfinanzminister<br />
Wolfgang<br />
Schäuble, und Clemens Fuest,<br />
dem früheren Vorsitzenden.<br />
Weitere Unterstützer<br />
sind Peter Bernholz, Norbert<br />
Berthold, Axel Börsch-<br />
Supan, Friedrich Breyer,<br />
Johann Eekhoff, Jürgen von<br />
Hagen, Stefan Homburg,<br />
Albrecht Ritschl, Friedrich<br />
Schneider, Viktor Vanberg<br />
und Roland Vaubel.<br />
Ein „Denkverbot“ über eine<br />
Insolvenz Griechenlands zu<br />
erlassen sei ein Rückfall in<br />
obrigkeitsstaatliches Denken,<br />
kritisieren sie. „Wenn Deutschland<br />
bei seiner Politik der<br />
,Euro-Stabilisierung‘ eine<br />
Staatsinsolvenz eines Mitgliedslands<br />
nicht in Erwägung<br />
zieht, ist es durch die<br />
Gläubiger beliebig erpressbar“,<br />
warnen die Ökonomen.<br />
Diese Politik provoziere eine<br />
ständige Erweiterung der<br />
Rettungsschirme und lenke<br />
den Euroraum auf direktem<br />
Wege in eine Transferunion.<br />
„Wenn aber Teile der Bundesregierung<br />
oder andere<br />
politische Kräfte den Übergang<br />
zu einer Transferunion<br />
wünschen sollten, so mögen<br />
sie dies offen aussprechen<br />
und mit der deutschen<br />
Wählerschaft diskutieren“,<br />
fordern die Professoren.<br />
Eine derart fundamentale<br />
Veränderung<br />
der<br />
europäischen Verfassung<br />
bedürfe der Legitimation<br />
durch die Wähler. „Andernfalls<br />
droht im Land des weitaus<br />
größten Nettozahlers<br />
eine populäre Bewegung<br />
zum Austritt aus der<br />
Europäischen Union“, heißt<br />
es in der Erklärung. Um all<br />
das zu verhindern, müsse die<br />
Politik eine alternative Euro-<br />
Politik mit einer geordneten<br />
Staatsinsolvenz von überschuldeten<br />
Euro-Mitgliedern<br />
in Betracht ziehen.<br />
Sachverständigenrat hat s-<br />
chon vor zwei Monaten einen<br />
„Plan B“ gefordert<br />
Auch<br />
der<br />
Sachverständigenrat hat die<br />
Bundesregierung schon vor<br />
zwei Monaten aufgefordert,<br />
einen „Plan B“ zu entwickeln.<br />
„Bei einer Verschuldungsquote<br />
von 160 Prozent<br />
halte ich es für aussichtslos,<br />
dass Griechenland seine S-<br />
chulden bedienen kann. Eine<br />
Umschuldung ist unausweichlich“,<br />
sagte der Vorsitzende<br />
der Wirtschaftsweisen,<br />
Wolfgang Franz, der F.A.Z.<br />
Die Umschuldung Griechenlands<br />
solle durch einen Tausch<br />
griechischen Anleihen<br />
gegen vom Rettungsfonds<br />
EFSF garantierte Anleihen<br />
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