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MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

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Sondierungsfragen <strong>und</strong> Ad-hoc-Fragen unterteilt. Der Einstieg in das Interview ist<br />

charakterisiert durch ein erzählerisches Prinzip, um das Frage-Antwort-Schema <strong>zu</strong><br />

durchbrechen <strong>und</strong> Vertrauen zwischen den Interviewpartnern auf<strong>zu</strong>bauen. Allge-<br />

meine Sondierungen dienen der erzählerischen Anregung der Befragten <strong>und</strong> der<br />

Generierung weiteren Datenmaterials <strong>zu</strong> bereits Gesagtem. Durch spezifisches<br />

Sondieren vertieft der Interviewer das Verständnis des Untersuchungsobjektes<br />

<strong>und</strong> vollzieht die Darstellung des Befragten nachDies geschieht indem der Befragte<br />

bspw. mit Ungereimtheiten oder Widersprüchen des Gesagten konfrontiert wird<br />

oder Gesagtes durch den Interviewer <strong>zu</strong>rückgespiegelt wird, etwa durch Zu-<br />

sammenfassungen, Rückmeldungen oder Interpretationen. Ad-hoc Fragen werden<br />

vom Interviewer spontan formuliert, wenn Themenbereiche angesprochen werden,<br />

die nicht durch den Leitfaden abgedeckt sind, aber für die Problemstellung <strong>und</strong><br />

Theoriengenerierung bedeutsam <strong>zu</strong> sein scheinen. 178<br />

Der dargestellte Ansatz eignet sich als Instrument für die Exploration der im ers-<br />

ten Teil der Arbeit formulierten problemzentrierten Fragestellungen, die im Mittel-<br />

punkt der Untersuchung stehen. Zwie bereits gesagt gibt es bisher kaum<br />

gesicherte empirische Erkenntnisse über die Resonanz von Individual- oder<br />

Gruppenbesuchern in Kindermuseen. Die offene Untersuchungsanlage bietet<br />

deshalb die Möglichkeit, „theoretische Vorstellungen mit der sozialen Realität <strong>zu</strong><br />

konfrontieren, <strong>zu</strong> plausibilisieren <strong>und</strong> <strong>zu</strong> modifizieren“ 179 , um so einen<br />

größtmöglichen Erkenntnis<strong>zu</strong>wachs <strong>zu</strong> erreichen.<br />

1.2.3 Entwicklung des Interviewleitfadens<br />

Die Interviewfragen wurden den bereits vorgestellten Kriterien entsprechend<br />

entwickelt. Dabei stellten die unter Punkt 1.1.1 vorgestellten Untersuchungs-<br />

dimensionen <strong>und</strong> Hypothesen die Gr<strong>und</strong>lage für die Strukturierung <strong>und</strong> Formu-<br />

lierung der Fragen des Leitfadens dar. Als Gesprächseinstieg wurde nach Witzel<br />

eine eher allgemein gehaltene Frage gestellt, um etwaige Ängste der Befragten<br />

vor der Interviewsituation ab<strong>zu</strong>bauen <strong>und</strong> somit den weiteren Weg des Dialoges <strong>zu</strong><br />

ebnen.<br />

Die Leitfäden der vorliegenden Untersuchung sind insoweit standardisiert, als dass<br />

sie die Interviewthematik eingrenzen <strong>und</strong> einzelne problemzentrierte Themen-<br />

komplexe anhand der Untersuchungsdimensionen vorgeben. Darüber hinaus<br />

wurde ein fester Katalog von vorformulierten Fragen erstellt, die in jedem In-<br />

terview angesprochen werden sollten. Sowohl die genaue Formulierung als auch<br />

die Reihenfolge der Fragen wurden dem Interviewverlauf <strong>und</strong> dem jeweiligen Ge-<br />

sprächspartner angepasst, so dass Raum für ergänzende Fragen bestehen blieb.<br />

178 Vgl. Witzel, 1985, S.244 ff.<br />

179 Lamnek, 1995, S.90.<br />

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