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MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

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ten Konzepten arbeiten, <strong>zu</strong> einer Veränderung der Einstellung, <strong>zu</strong> einer Öffnung<br />

gegenüber dem Museum generell, bei.<br />

2.1.1 Arbeitshypothese 1:<br />

Kinder haben häufig eine eher negative Einstellung <strong>zu</strong> <strong>Museen</strong>, im Sinne von Mu-<br />

seen sind langweilig.<br />

Sowohl die erwachsenen Begleitpersonen der Individualbesucher als auch der<br />

Gruppenbesucher sind vorwiegend der Meinung, dass vor allem jüngere Kinder<br />

eine positive Einstellung gegenüber dem Museum haben, die nicht durch „Lange-<br />

weile“ geprägt ist. Es wird angenommen, dass sie Museumsbesuchen<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich interessiert <strong>und</strong> offen entgegentreten. 188<br />

Wenn sich das Verhältnis der Kinder <strong>zu</strong>m Museum mit der Zeit ändert, wird dies<br />

von den Befragten auf negative Erfahrungen in <strong>Museen</strong> <strong>zu</strong>rückgeführt, wie etwa<br />

wenig Bewegungsfreiheit durch sehr traditionelle, objektorientierte Konzeptionen<br />

ohne Möglichkeiten <strong>zu</strong>r Partizipation <strong>und</strong> Interaktion.<br />

„Ich glaube jüngere Kinder haben generell eine bessere Einstellung <strong>zu</strong> <strong>Museen</strong><br />

<strong>und</strong> je älter sie werden <strong>und</strong> desto mehr negative Erfahrungen sie mit <strong>Museen</strong><br />

machen, desto weniger gerne gehen sie eben dann auch ins Museum. Ist ja<br />

auch klar.“ (I3)<br />

„Wenn sie (die Kinder A.d.V.) fünf Mal gesagt bekommen, sie sollen leise sein,<br />

zehn Mal auf den Fingern <strong>zu</strong> spüren bekommen haben, dass sie nichts anfassen<br />

sollen <strong>und</strong> zwanzig mal eine Frage gestellt haben, auf die sie nur eine Antwort<br />

finden, wenn sie eine halbe St<strong>und</strong>e diese kleinen Unterschriften lesen, dann ist<br />

die Begeisterung für das Museum bald weg.“ (G4)<br />

Es stellte sich <strong>zu</strong>dem heraus, dass vor allem die interviewten Betreuer <strong>und</strong> Lehrer<br />

der Gruppen glaubten, die Einstellung der Kinder gegenüber <strong>Museen</strong> sei positiv, da<br />

viele von ihnen bisher kaum Museumserfahrung hätten <strong>und</strong> dem<strong>zu</strong>folge bisher<br />

noch keine negativen Gefühle gegenüber <strong>Museen</strong> im Sinne von „Langeweile“ ent-<br />

wickeln konnten. (G1, G2, G5, G6, G7). Die Befragung der Kinder ergab jedoch,<br />

dass diese Annahme nicht <strong>zu</strong>traf, wie weiter unten aufgezeigt werden wird.<br />

Nach Meinung der erwachsenen Individualbesucher sei vor allem die Einstellung<br />

der Eltern gegenüber dem Museum negativ geprägt, da viele glaubten, <strong>Museen</strong><br />

wären oft nicht kindgerecht gestaltet.<br />

„Die Vorstellung, dass <strong>Museen</strong> für Kinder langweilig sein können <strong>und</strong> dass sie da<br />

nicht gerne hingehen habe eher ich, wenn ich an Museum denke.“ (I1)<br />

„Viele Eltern sagen aber: „Nein, das kann man doch nicht mit Kindern machen,<br />

ins Museum gehen.“ Da haben die so eine gewisse Schwellenangst.“ (I6)<br />

„Diesen staubigen Beigeschmack des Wortes Museum, ich glaube den haben<br />

erst mal nur wir Erwachsene, der ist bei den Eltern geprägt <strong>und</strong> man muss halt<br />

aufpassen, dass die Eltern den nicht übertragen auf die Kinder.“ (I7)<br />

188 Nur eine befragte Lehrerin (G3) <strong>und</strong> eine Individualbesucherin (I3) gaben an, dass die Kinder eher<br />

eine negative Einstellung gegenüber <strong>Museen</strong> haben.<br />

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