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MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

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Ausstellung. Während in anderen Räumen – wie dem Kinosaal oder der Leseecke –<br />

viele Informationen über das Leben der Kinder in anderen Kulturen <strong>und</strong> Ländern<br />

geboten werden, haben der Kickerraum oder der Ballsaal eher reinen<br />

Unterhaltungs- <strong>und</strong> Spielwert. Der Informations- <strong>und</strong> Vermittlungsgehalt<br />

verschiedener Bereiche der Ausstellung ist daher sehr unterschiedlich <strong>und</strong> eine<br />

stärkere Verknüpfung von konkreten Inhalten <strong>und</strong> Unterhaltung wäre<br />

wünschenswert. Dieses Defizit soll von den Ausstellungsorganisatoren vor allem<br />

durch die persönliche Führung ausgeglichen werden.<br />

„Wir haben ja das Angebot an Führungen <strong>und</strong> ich denke, da ist ja das Lernen<br />

über andere Kulturen mit eingegeben, da nehmen die Kinder auf jeden Fall viel<br />

mit. Betrachtet man die Ausstellung ohne eine Betreuung, sind die Kinder allerdings<br />

sehr auf die Eltern angewiesen, um etwas <strong>zu</strong> erfahren. Aber ich denke,<br />

man hat die Möglichkeit, auch wenn es vielleicht manchmal unbewusst ist <strong>und</strong><br />

kein greifbares Lernziel dahinter steckt, doch Eindrücke auf<strong>zu</strong>nehmen, durch die<br />

Fotos <strong>und</strong> vor allem durch die kurzen Filmbeispiele, , die wir in der Ausstellung<br />

haben sowie durch die Objekte. “ 90<br />

Da die Führungen separat gebucht werden müssen <strong>und</strong> üblicherweise nur für<br />

Gruppenbesucher angeboten werden, sind viele der Einzelbesucher auf sich ge-<br />

stellt. Es ist daher <strong>zu</strong> vermuten, dass Besucher ohne eine persönliche Führung, die<br />

auch das Angebot im Kinoraum <strong>und</strong> der Leseecke nicht nutzen, kaum etwas über<br />

die kulturellen Hintergründe – die zweifellos für das bewusste Erleben von Spielen<br />

aus andern Kontinenten von Bedeutung sind – erfahren. Wahrscheinlich ist dage-<br />

gen, dass eher „einfache Botschaften“, wie etwa, dass man Spielzeuge aus Abfall-<br />

material herstellen kann, oder dass vor allem Kinder in sogenannten „Entwick-<br />

lungsländern“ aufgr<strong>und</strong> von Armut ihre Spielzeuge selber aus Müll herstellen,<br />

vermittelt werden. Dieser Ansicht sind auch die Ausstellungsorganisatoren:<br />

„Wenn man ein bisschen pfiffig ist, dann kommt man darauf, dass alles aus Abfallmaterial<br />

gemacht ist, aus Cola- oder Fantadosen. (...) Man kann es an den<br />

Objekten erkennen, dann muss man sich aber intensiv mit den Objekten<br />

auseinander setzten. Man hat die Hilfsmittel, wie Film <strong>und</strong> Beschriftung, wobei<br />

die Beschriftung darauf nicht eingeht, außer die Tafel von Plan International.<br />

Und auch die Fotos, die wir ausgewählt haben, die Kinder mit ganz einfachem<br />

Spielzeug zeigen, aber doch Kinder, die gerne spielen. So dass vielleicht grade<br />

diese Schiene etwas <strong>zu</strong> kurz kommt, wobei das auch schwierig ist, weil man<br />

ganz schnell in eine Lehrersituation kommt, einfach Dinge <strong>zu</strong> sagen, wobei ich<br />

denke, dass es besser ist, wenn Kinder Dinge selber erkennen. Aber man hat im<br />

Museum nur begrenzte Möglichkeiten, dass muss man einfach mal festhalten.<br />

Man kann versuchen einiges <strong>zu</strong> kombinieren, um einen Anstoß <strong>zu</strong> geben oder<br />

den Blick der Kinder für Dinge <strong>zu</strong> öffnen, aber man wird das nicht alles schaffen<br />

können. Es hängt auch subjektiv vieles von den Interessen der Kinder ab. Ob<br />

das schon jemals Thema <strong>zu</strong> Hause, in der Schule oder in der Kita war.“ 91<br />

Spiel <strong>und</strong> Spielzeug sind auch immer Teil <strong>und</strong> Ausdruck einer bestimmten Kultur<br />

<strong>und</strong> Gesellschaftsform, auch wenn es sicherlich ein völkerverbindendes Element<br />

darstellt, da alle Menschen <strong>und</strong> vor allem Kinder spielen. Dennoch kommt dieser<br />

Aspekt in der Konzeption <strong>zu</strong> kurz, obwohl die Ausstellung sehr viel Potential in<br />

90 Anlage, Experteninterview Andrea Ferchland.<br />

91 Anlage, Experteninterview Andrea Ferchland.<br />

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