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MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

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Förderbandinstallation der untersuchten Ausstellung, die mit Hilfe verschiedener<br />

Medien, wie Filmen, Fotografien <strong>und</strong> Mitteln der Bewegung, die Objekte effektvoll<br />

in Szene setzt. Wie die Befragung zeigte, wurden vor allem durch die Einbeziehung<br />

der Filme zweifellos Informationen über kulturelle <strong>und</strong> ethnologische Zu-<br />

sammenhänge vermittelt, auch wenn die Lernwirkung der Ausstellung in dieser<br />

Arbeit nicht in vollem Umfang erfasst werden konnte.<br />

Weiterhin ist eine stärkere <strong>und</strong> kontinuierliche Besucherorientierung in der Kon-<br />

zeption traditioneller objektzentrierter <strong>Museen</strong> wünschenswert, um die Vorstellung<br />

<strong>und</strong> Einstellung - besonders der Kinder - gegenüber <strong>Museen</strong> tiefgreifend <strong>zu</strong> beein-<br />

flussen. Der Fall der vorliegenden Untersuchung ist diesbezüglich besonders inte-<br />

ressant, da es sich um eine Ausstellung für Kinder handelt, die in einen Museums-<br />

komplex integriert ist, der konzeptionell eher traditionellen <strong>und</strong> objektzentrierten<br />

Prinzipien verhaftet ist. Dies bietet den Vorteil, dass die Organisatoren der Aus-<br />

stellung „WeltSpielZeug“ auf eine umfassende Sammlung des Museums <strong>zu</strong>rück-<br />

greifen konnten, was in autonomen Kinder- <strong>und</strong> Jugendmuseen oftmals nicht der<br />

Fall ist. Dies wurde von Kritikern häufig als eines der wesentlichen Argumente an-<br />

geführt, Kinder- <strong>und</strong> Jugendmuseen nicht als eine Institution der Museumsgattung<br />

an<strong>zu</strong>erkennen. 206 Wie sich durch die Untersuchung zeigte, bot die Lage der<br />

Ausstellung innerhalb des Museumskomplexes weitere Vorteile. Um <strong>zu</strong><br />

„WeltSpielZeug“ <strong>zu</strong> gelangen durchquerten die meisten Besucher große Teile des<br />

Ethnologischen Museums. Vor allem die Kinder zeigten sich sehr begeistert von<br />

<strong>und</strong> interessiert an verschiedenen Abteilungen wie den „Indianern Nordamerikas“<br />

oder der „Goldkammer Perus“. Zudem animiert die direkte Nachbarschaft der Aus-<br />

stellung <strong>zu</strong>m Juniormuseum da<strong>zu</strong>, auch diesen Teil des Museumskomplexes <strong>zu</strong><br />

besuchen. So zeigte auch die Fragebogenauswertung in der Fallgruppe der Indi-<br />

vidualbesucher, dass über die Hälfte derjenigen, die „WeltSpielZeug“ als den<br />

Hauptgr<strong>und</strong> ihres Besuches angaben, auch das Ethnologische Museum bzw. das<br />

Juniormuseum besichtigten. Die Einbettung der Ausstellung in einen größeren Mu-<br />

seumskomplex erwies sich daher als gegenseitige Bereicherung. Den konzeptio-<br />

nellen Defiziten bezüglich des Vermittlungsaspektes einiger Teile der Ausstellung<br />

„WeltSpielZeug“ konnte durch Impulse, die die Besucher – vor allem die Kinder –<br />

im Ethnologischen Museum aufnahmen, entgegengesteuert werden. Das<br />

strukturell objektorientierte Ethnologische Museum profitierte durch einen<br />

Besucher<strong>zu</strong>wachs, da sich die Ausstellung aufgr<strong>und</strong> des aktiven Charakters als<br />

Publikumserfolg in seiner Zielgruppe erwies.<br />

Diese Tatsache eröffnet die Chance, durch eine attraktive, besucherorientierte<br />

Ausstellung für Kinder auch Teile des Ethnologischen Museums konzeptionell neu<br />

206 Vgl. König, 2003, S.94.<br />

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