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MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

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nition die Bedürfnisse <strong>und</strong> Interessen der Kinder stärker im Vordergr<strong>und</strong> stehen.<br />

Die Inszenierung der Objekte erhält mehr <strong>und</strong> mehr einen dienenden Charakter im<br />

Kontext einer sachbezogenen, die Sinne ansprechenden Vermittlung. Darüber<br />

hinaus existieren in der Literatur keine weiteren verbindlichen Definitionen<br />

darüber, welche Konzeptionen, museumspädagogischen <strong>und</strong> didaktischen<br />

Methoden in Kindermuseen angewandt werden.<br />

„Eine noch <strong>zu</strong> entwickelnde Ausstellungsdidaktik für Kinder- <strong>und</strong> Jugendmuseen<br />

wird das bisherige Nebeneinander von Präsentationsdidaktik, also der vorwiegenden<br />

Beschäftigung mit gestalterischen Problemen, <strong>und</strong> einer Didaktik der<br />

Museumspädagogik mit ihren zielgruppenspezifischen Vermittlungsfragen<br />

überwinden müssen.“ 19<br />

Die in der Praxis dominierende Palette konkret angewendeten Präsentationsmittel<br />

<strong>und</strong> pädagogischer Methoden ist lang: z. B. Inszenierungen, audiovisuelle Pro-<br />

gramme, assoziative Gesprächseinstiege, situatives Rollenspiel, Detektivspiele,<br />

Such- <strong>und</strong> Forscheraufgaben, Nachstellen von Bildern, Plastiken oder historischen<br />

Szenen, Theaterspiele, Malatelier <strong>und</strong> kreative Eigentätigkeit, Werkstätten, Ex-<br />

kursionen etc. Dies wird auch in der untersuchten Literatur immer wieder deutlich,<br />

die geprägt ist von einer Vielzahl unterschiedlicher Fallbeispiele. 20<br />

Was bisher häufig in der Literatur vernachlässigt wurde sind Besucherstudien be-<br />

züglich Kinder- <strong>und</strong> Jugendmuseen, die Rückschlüsse über Konzeptionen <strong>zu</strong>lassen<br />

oder in Ausstellungskonzeption <strong>und</strong> -didaktik einfließen, wie dies in den USA <strong>zu</strong>m<br />

Teil der Fall ist. Empirische Untersuchungen <strong>zu</strong>m Verhalten von Kindern in <strong>Museen</strong><br />

sind beispielsweise von Brooks <strong>und</strong> Vernon in einer Studie über Kinder in einem<br />

Wissenschaftsmuseum gemacht worden.<br />

“It may be seen that less than half of the exhibits are looked at by 50% or<br />

more of the children, and that less than half are studied for more than 1 min.<br />

by the average child who looks at them at all. This is much what one would<br />

expect from any museum visiting. However, these average figures conceal a<br />

wide range of variation. A proportion of children do spend 5-10 min. or more at<br />

particular exhibits that arouse their interest. Almost always these are the<br />

working model rather than the stativ diorama type. But a large proportion tend<br />

to flit from one thing to another, stopping to press buttons and turn handels,<br />

and treat the gallery more as an amusement arcarde than as a source of<br />

scientific information.” 21<br />

In Deutschland konzentrierten sich in der Vergangenheit die meisten Untersu-<br />

chungen <strong>und</strong> Überlegungen <strong>zu</strong>m Besucherverhalten auf Erwachsene, was umso<br />

erstaunlicher ist, da ein Großteil der Erwachsenen <strong>Museen</strong> mit Kindern oder Enkeln<br />

besuchen. Der Verfasserin sind keine empirisch belegbaren Erkenntnisse über die<br />

Besucherresonanz von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen in <strong>Museen</strong> in Deutschland be-<br />

19 Verplancke, 1993, S.59.<br />

20 Vgl. u.a. König, 2002; Schreiber, 1998; Worm, 1994; Popp, 1993; Kathen von/Zacharias, 1993.<br />

21 Brooks, J.A.M. & Vernon, E.P.: A Study of Childrens Interests and Comprehension at a Sience<br />

Museum. In: British Journal of Psychiatry, 47, 1956, S.178 f.<br />

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