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MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

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der Kulturen entwickeln, ohne dass „mit erhobenem Zeigefinger“ belehrt wird: „Ihr<br />

habt es so gut <strong>und</strong> anderen geht es so schlecht“. 83<br />

3. Darüber hinaus möchten die Organisatoren den Kinder in der Ausstellung die<br />

Möglichkeit bieten, ihre gesellschaftlichen <strong>und</strong> persönlichen Fähigkeiten weiter<strong>zu</strong>-<br />

entwickeln, indem sie „vertraute Umwelt neu entdecken, (…) Zusammenhänge<br />

begreifen, individuelle Lösungen für Problemstellungen <strong>und</strong> soziale Kompetenzen<br />

entwickeln.“ 84<br />

4. Ein weiteres wichtiges Ziel der Ausstellungsorganisatoren ist es, eventuelle<br />

Hemmungen oder Ängste der Besucher in Zusammenhang mit <strong>Museen</strong> durch eine<br />

gezielte, besucherfre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> aktionsorientierte Ausstellungskonzeption ab<strong>zu</strong>-<br />

bauen. Gr<strong>und</strong>gedanke dieses Anliegens ist das bereits im ersten Teil dieser Arbeit<br />

beschriebene Phänomen, welches unter dem Begriff der so genannten „Schwellen-<br />

angst“, in den 60er <strong>und</strong> 70er Jahre des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts diskutiert wurde <strong>und</strong><br />

auch die Gründung spezieller Kinder- <strong>und</strong> Jugendmuseen anregte. Die Hemmun-<br />

gen <strong>und</strong> Ängste gegenüber dem Museum, sollten durch neue, besucherfre<strong>und</strong>li-<br />

chere Museumskonzeptionen überbrückt werden, was insbesondere auch die Ent-<br />

wicklung der Profession der Museumspädagogik nach sich zog. Vor allem Kinder<br />

<strong>und</strong> Jugendliche, die <strong>zu</strong>künftige Generation der Museumsbesucher, sollte eine po-<br />

sitive Einstellung gegenüber <strong>Museen</strong> gewinnen. „Museum soll auch Spaß<br />

machen“ 85 <strong>und</strong> die Kinder sollen sich im Museum wohl fühlen können. So ist es<br />

auch Ziel der Ausstellungsorganisatoren Ängste der Kinder vor dem Besuch von<br />

<strong>Museen</strong> ab<strong>zu</strong>bauen.<br />

„Es soll eine Schwellenangst vor dem Museum abgebaut werden, damit es nicht<br />

heißt Museum ist sowieso immer langweilig. Auch wenn man mit Journalisten<br />

gesprochen hat, traf man auf die Vorstellung: Ach, Kindermuseen sind auch nur<br />

langweilig. Diese Ausstellung widerspricht dem, denn ich glaube, die Kinder<br />

fühlen sich sehr wohl in der Ausstellung, haben Platz, das ist auch ganz wichtig.<br />

Sie müssen sich nicht zwischen Vitrinen durchschlängeln, keine Unmasse von<br />

Objekten steht ihnen gegenüber <strong>und</strong> die Objekte sind mit vielen anderen Mitteln<br />

kombiniert.“ 86<br />

2.2 Kritik an Intentionen <strong>und</strong> konzeptioneller Zielset<strong>zu</strong>ng der<br />

Ausstellungsorganisatoren<br />

Ein maßgeblicher Kritikpunkt der Ausstellungskonzeption ist die nicht eindeutige<br />

Formulierung der Intention der Organisatoren, inwieweit ethnologische <strong>und</strong> kultu-<br />

relle Hintergründe <strong>und</strong> Zusammenhänge vermittelt werden sollen. Zwar wird im<br />

Konzeptpapier angedeutet, dass eine Auseinanderset<strong>zu</strong>ng der Besucher mit den<br />

Lebensbedingungen <strong>und</strong> der Kultur von Kindern ausländischer Herkunft in der Aus-<br />

83 Anlage, Experteninterview Andrea Ferchland.<br />

84 Anlage, Konzeptpapier, S.1.<br />

85 Schuck Wersig/Wersig, 1986, S.130.<br />

86 Anlage, Experteninterview Andrea Ferchland.<br />

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