MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin
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Arnimallee. Dieser erste Raum trägt den Titel „Dinge verwandeln sich“ 98 . Der<br />
Besucher trifft hier auf drei raumfüllende Installationen aus blauen, grünen <strong>und</strong><br />
durchsichtigen Kunststoffflaschen. Es handelt sich bei diesen Installationen um<br />
große Murmelbahnen, von denen zwei von innen durch Leuchtstoffröhren erhellt<br />
sind. Die Kunststoffflaschen sind <strong>zu</strong> einer Röhre ineinander gesteckt, die spiral-<br />
förmig aufeinandergeschichtet ist, so dass eine Art Tonne entsteht. Zwei der Mur-<br />
melbahnen, rechts <strong>und</strong> links des Saales, sind auf diese Weise aus grünen <strong>und</strong><br />
blauen Kunststoffflaschen errichtet, während die dritte Murmelbahn in der Mitte<br />
des Raumes aus durchsichtigen Flaschen besteht, die nicht kompakt aufeinander-<br />
geschichtet, sondern spiralförmig schwebend an Nylonseilen befestigt sind.<br />
Rechts <strong>und</strong> links des Foyers führen Treppen nach oben <strong>zu</strong> einer offenen Galerie,<br />
über die man den Raum <strong>und</strong> die Installationen betrachten <strong>und</strong> kleine Bälle in die<br />
Öffnungen der Murmelbahnen fallen lassen kann. Nachdem die Bälle durch die<br />
spiralförmig aufgebauten Korpusse der Installation gerollt sind, werden sie in<br />
einem am Boden angebracht Rahmen gesammelt <strong>und</strong> können erneut von den Be-<br />
suchern aufgenommen werden. Der Boden des Sammelbeckens ist weiß gr<strong>und</strong>iert.<br />
Auf ihn werden über einen von der Decke abgehängten Projektor Ausschnitte aus<br />
dem Film „Zurdo“ 99 des mexikanischen Regisseurs Carlos Salces übertragen, in<br />
dem es um ein Murmelturnier zwischen einem mexikanischen Jungen <strong>und</strong> seinem<br />
offensichtlich als böse charakterisierten Gegenspieler geht. Der Film läuft ohne<br />
Worte <strong>und</strong> wird von schneller Elektro-Technomusik des DJs Paul von Dyk begleitet,<br />
der den So<strong>und</strong>track für den Film komponierte. Der Kurzfilm greift die Thematik<br />
des Murmelspieles in diesem Raum auf <strong>und</strong> vermittelt durch die Hautfarbe des<br />
Protagonisten, dass auch Kinder anderer Kulturen mit Murmeln spielen. Darüber<br />
hinaus erfährt der Besucher jedoch weder etwas darüber, wo <strong>und</strong> wie der Film<br />
entstanden ist, noch in welchem Zusammenhang er <strong>zu</strong> der Ausstellung steht. Laut<br />
des Konzeptpapiers soll dieser erste Raum die Funktion haben, den Besucher auf<br />
die magische Welt des Spielens ein<strong>zu</strong>stimmen, was durch die farbigen, hinter-<br />
leuchteten Installationen durchaus gelingt. Auch wenn kein Hinweisschild eindeutig<br />
darauf verweist, begreifen Kinder nach einigen Minuten des Betrachtens relativ<br />
schnell, dass es sich hier um eine Murmelbahn handelt, mit der sie aktiv spielen<br />
können <strong>und</strong> nehmen diese Spielmöglichkeit begeistert an. Ob jedoch der von den<br />
Ausstellungsorganisatoren intendierte Hintergr<strong>und</strong> erfasst wird, bleibt fraglich. Der<br />
Besucher soll erfahren: „(...) die Dinge haben keine feste Bedeutung. Ihre Be-<br />
stimmung kann sich jederzeit wandeln <strong>und</strong> neuen Wert bekommen." 100 Durch die<br />
Verwendung gebrauchter Kunststoffflaschen wird das Thema der Ausstellung<br />
98 Anlage, Konzeptpapier, S.3.<br />
99 Salces, Carlos (Regie): El Zurdo. Mexico, 2002, 90 min.<br />
100 Anlage, Konzeptpapier, S.3.<br />
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