MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin
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einer Gruppe ? Fragen dieser Art, die dem Besucher unweigerlich in den Sinn<br />
kommen, werden durch die kurze Informationstafel nicht beantwortet. Durch eine<br />
einfache Einbindung der oben genannten Medien könnte die Attraktivität <strong>und</strong> der<br />
Informationsgehalt dieses Ausstellungsbereiches für den Besucher erheblich<br />
gesteigert werden. Damit würden auch die Spielstationen, die von den<br />
Ausstellungsorganisatoren gut konzipiert wurden, für den Besucher aufgewertet.<br />
Raum 2 Großer Ausstellungsraum: Spielen als Welterfahrung<br />
4) Schwarzlichtraum<br />
Gegenüber den Spielstationen befindet sich der Schwarzlichtraum, der von der<br />
übrigen Ausstellungsfläche als eigenständiges Zimmer in Form einer quadratischen<br />
Holzkonstruktion abgegrenzt ist. Von außen sind die Raumwände rot gestrichen,<br />
so dass der riesige Holzquader dem Besucher direkt ins Auge fällt. Das Innere des<br />
Raumes ist komplett abgedunkelt, bis auf einige Schwarzlichtröhren an der Decke,<br />
die als einzige Lichtquelle dienen. Dem Besucher stehen weiße Handschuhe <strong>und</strong><br />
Schlaufen aus Fäden <strong>zu</strong>r Verfügung, die im Schwarzlicht hell leuchten <strong>und</strong> mit<br />
denen Fingerspiele gespielt werden können. An drei Wänden sind fluoreszierende<br />
Texttafeln befestigt, die anhand von Zeichnungen <strong>und</strong> Texten verschiedene Faden-<br />
spiele beschreiben. Zu Beginn jeder Darstellung werden Herkunft <strong>und</strong> Name des<br />
jeweiligen Fadenspiels genannt. Darüber hinaus erzählt jede Figur, die bei den<br />
Fadenspielen entsteht, eine kurze Geschichte, die auf der Tafel abgedruckt ist: Der<br />
„Kartoffeldieb“ stiehlt beispielsweise den Bauern die Kartoffeln, verliert durch ein<br />
Loch im Kartoffelsack dabei jedoch die halbe Beute.<br />
Mit den Handschuhen können ebenfalls Fingerspiele ausprobiert werden, obwohl<br />
hier<strong>zu</strong> keinerlei weitere Informationen durch die Ausstellungsorganisatoren gege-<br />
ben sind <strong>und</strong> der Phantasie der Kinder freier Lauf gelassen wird. Die Fadenspiele<br />
sind allerdings vornehmlich für ältere Kinder oder erwachsene Besucher geeignet,<br />
da sowohl die Beschreibungen als auch die Zeichnungen auf den Texttafeln<br />
verhältnismäßig kompliziert sind. Außerdem fehlt für den Besucher eine<br />
einleitende Information <strong>zu</strong>m Thema, die im Konzeptpapier durchaus angerissen<br />
ist:<br />
„Faden- <strong>und</strong> Fingerspiele werden von frühester Kindheit an gespielt. Sie benötigen<br />
kaum Material, sind überall durch<strong>zu</strong>führen <strong>und</strong> leicht <strong>zu</strong> organisieren. Die<br />
Spiele erfordern ein hohes Maß an Kommunikation <strong>und</strong> fördern die Bewegungskoordination.<br />
Es sind für viele Völker, die insbesondere umweltbedingt über eine<br />
geringe materielle Ausstattung verfügen (z.B. Eskimos), solche Spiele dokumentiert.“<br />
116<br />
Die hier angesprochenen Informationen über die kulturelle Herkunft <strong>und</strong> Entwick-<br />
lung der Faden- <strong>und</strong> Fingerspiele wird dem Besucher jedoch leider vorenthalten.<br />
Dabei wäre es gerade hier interessant <strong>zu</strong> erfahren, vor welchem sozialen Hinter-<br />
116 Anlage, Konzeptpapier, S.4.<br />
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