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MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

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von Objekten, sondern meint ein Erleben der Ausstellung mit allen Sinnen:<br />

Sehen, riechen, hören, schmecken, fühlen.<br />

Lebensweltliche Bezüge<br />

Durch die Herstellung lebensweltlicher Bezüge findet der Besucher leichter<br />

Zugang <strong>zu</strong>m Ausstellungsthema, die Attraktivität von <strong>Museen</strong> wird<br />

gefördert, Schwellenängste <strong>und</strong> bestehende Mechanismen wie Ein-<br />

schüchterung, Verweigerung <strong>und</strong> das Gefühl der Unwissenheit <strong>und</strong><br />

Minderwertigkeit im Museum können abgebaut werden. 49 Durch Bezüge<br />

<strong>zu</strong>m eigenen Leben wird eine Ausstellung für die Besucher interessanter<br />

<strong>und</strong> sie fühlen sich stärker<br />

angesprochen, vor allem wenn es sich dabei um Kinder handelt. 50<br />

Induktives, spielerisches Lernen<br />

Spielerische <strong>und</strong> informelle Lernformen berücksichtigen kindliche Bedürf-<br />

nisse <strong>und</strong> Aneignungsformen. Der Besucher kann auf spielerische Art <strong>und</strong><br />

Weise die Methode des Interagierens, Ausprobierens <strong>und</strong> Experimentierens<br />

anwenden. (Rollenspiele, Quiz-, Such-, <strong>und</strong> Rätselspiele)<br />

Bereitstellung einer didaktisch aufgearbeiteten Umgebung<br />

Die Ausstellungsthemen werden mit Hilfe von pädagogisch-didaktischen<br />

Hilfsmitteln, z.B. Medien, bewegte Modelle, Texte, Bilder, etc. veranschau-<br />

licht. Die Objekte werden in einem didaktischen Kontext präsentiert, d.h.<br />

gezielt ausgewählt, gegliedert <strong>und</strong> miteinander verknüpft <strong>zu</strong>gunsten eines<br />

Sinn<strong>zu</strong>sammenhangs. Dem Besucher wird dabei ein offenes Lernangebot<br />

ohne zeitliche <strong>und</strong> programmatische Reglementierung ermöglicht.<br />

Die eigentliche Ausstellung von Kinder- <strong>und</strong> Jugendmuseen wird häufig durch<br />

Kursprogramme mit aktivem Forschungscharakter ergänzt, die für gewöhnlich au-<br />

ßerhalb der Schulzeit, also in den Schulferien oder an den Nachmittagen stattfin-<br />

den <strong>und</strong> für Besucher anmeldungspflichtig sind. Hauptanliegen des Kurspro-<br />

gramms ist es, Wissen weiter <strong>zu</strong> vertiefen <strong>und</strong> neue Einblicke in Themenbereiche<br />

der Ausstellung <strong>zu</strong> ermöglichen. Ansatz ist auch hier häufig die herstellende, erfin-<br />

derische oder gestaltende Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit Themen.<br />

Das gr<strong>und</strong>legende Konzept von Kinder- <strong>und</strong> Jugendmuseen wird in der Ausstellung<br />

„WeltSpielZeug“ aufgenommen <strong>und</strong> bietet so für Kinder einen besonderen, sinn-<br />

49 Die Bedeutsamkeit lebensweltlicher Bezüge zwischen Ausstellung <strong>und</strong> Besucher wurde schon in den<br />

70er Jahren im Zuge der Demokratisierungsdebatte um die <strong>Museen</strong> von Hilma Hoffman betont <strong>und</strong> in<br />

den 90er Jahren von Hermann Glaser wieder aufgenommen. Vgl. Glaser, 1996; nach König, 2002,<br />

S.99.<br />

50 König bezeichnet diese Verbindung zwischen Besucher <strong>und</strong> Museum als das Einbauen eines<br />

tautologischen Moments <strong>und</strong> bezieht sich damit ihrerseits auf Boris Groys. Ein wesentlicher Aspekt<br />

der museologischen Aufgabe der <strong>Museen</strong> sieht König darin, „Verbindungen zwischen Vergangenheit,<br />

Gegenwart <strong>und</strong> Zukunft deutlich <strong>zu</strong> machen“ <strong>und</strong> so für Kinder „Entwicklungslinien rückwärts<br />

(Vergangenheit) <strong>und</strong> Perspektiven vorwärts (Zukunft) <strong>zu</strong> erschließen“. Mit Hilfe von tautologischen<br />

Bezügen wird dies für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche vereinfacht. König, 2002, S.100.<br />

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