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MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

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auf die Besucher der Ausstellung „WeltSpielZeug“ <strong>zu</strong><strong>zu</strong>treffen. Das Bedürfnis nach<br />

Unterhaltung <strong>und</strong> Zerstreuung wird in der Ausstellungskonzeption aufgenommen<br />

<strong>und</strong> hat auch durchaus seine Berechtigung angesichts der veränderten gesell-<br />

schaftlichen Bedingungen, wie sie von Schuck Wersig/Wersig <strong>und</strong> auch <strong>zu</strong>sam-<br />

menfassend im Theorieteil dieser Arbeit beschrieben werden. 200<br />

Allerdings darf – bei aller Achtung vor der Besucherorientierung – das Vermitt-<br />

lungsziel der Ausstellungsorganisatoren nicht in den Hintergr<strong>und</strong> geraten. Wie<br />

bereits in der Betrachtung der Konzeptionsseite herausgearbeitet wurde, ist eine<br />

Vermittlung ethnologischer <strong>und</strong> kultureller Informationen nicht vorrangiges Ziel<br />

der Kuratoren. Statt dessen verspricht die Ausstellung ganz im Sinne der „Erleb-<br />

nisgesellschaft“ den Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen Spiele, Spaß, Erlebnis <strong>und</strong> Aktion<br />

im Museum. Die eindimensionale Berücksichtigung der Besucherbedürfnisse darf<br />

jedoch nicht <strong>zu</strong>m Fokus der Ausstellungspraxis werden, ganz besonders nicht für<br />

Kinder. Statt dessen sollte die Vermittlungssituation selbst <strong>zu</strong>m Erlebnis werden,<br />

was in Teilen der Ausstellung durchaus erfolgreich umgesetzt wurde, wie im Fol-<br />

genden aufgezeigt werden wird.<br />

2.2.2 Arbeitshypothese 2:<br />

Komplexe kulturelle Zusammenhänge werden den Kindern in der Ausstellung nicht<br />

vermittelt, einfache Botschaften werden jedoch verstanden.<br />

Botschaften, die die Kinder nach Meinung der erwachsenen Begleitpersonen aufge-<br />

nommen haben, beschränken sich auf vergleichsweise einfache Zusammenhänge,<br />

wie die Tatsache, dass man aus Abfallprodukten Spielzeug herstellen kann, dass<br />

Kinder in ökonomisch schwächeren Ländern Spielzeuge selber anfertigen müssen<br />

<strong>und</strong> dass man es nicht immer teuer kaufen muss, sondern günstig selber bauen<br />

kann.<br />

„Ich würde hoffen, dass sie wissen, dass man selber gemachtes Spielzeug auch<br />

brauchen kann, dass man auch mit allem spielen kann, mit den einfachsten Kieselsteinen<br />

<strong>und</strong> dass das wirklich nicht an was Gekauftes geb<strong>und</strong>en ist.“ (I5)<br />

mein Sohn mitnimmt , dass er sieht, wie andere Kinder aus einfachen Sachen<br />

<strong>und</strong> einfachen Mitteln etwas machen <strong>und</strong> dass das dann auch reicht.“ (I3)<br />

„Aber ich denke, was die Kinder so mitnehmen ist, dass hier alle im Überfluss<br />

leben, dass es viele Kinder gibt, die wirklich sehr kreativ sein müssen, um ihr<br />

Spielzeug selber <strong>zu</strong> entwickeln.“ (G2)<br />

„Ich denke, sie lernen einfach, dass sie selbst mit den einfachsten Materialien<br />

schon was machen können. Vielleicht auch ein bisschen, dass andere Kinder so<br />

ihr Spielzeug selber bauen <strong>und</strong> eben nicht Playmobil haben <strong>und</strong> dass das aber<br />

auch spannend ist.“ (G3)<br />

„Da haben sie also erst mal schon gelernt, dass es Kinder gibt, die ihr Spielzeug<br />

selber machen müssen <strong>und</strong> dass es Spaß machen kann das Spielzeug selber <strong>zu</strong><br />

machen.“ (G7)<br />

200 Vgl. Kapitel 2.1. dieser Arbeit: Wersig/Schuck Wersig, 1996, S.151-164.<br />

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