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MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin

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Abfolge von Auswertungsschritten“ in der einschlägigen Fachliteratur existieren. 180<br />

Im Fall der vorliegenden Untersuchung soll die qualitative Inhaltsanalyse in Anleh-<br />

nung an Mayring <strong>zu</strong>m tragen kommen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Unter-<br />

suchung der Inhalte von Äußerungen, nicht auf dem Entstehungsprozess der ge-<br />

äußerten Meinung oder der Analyse psychologischer Aspekte bezüglich der inter-<br />

viewten Person. 181 In Abgren<strong>zu</strong>ng <strong>zu</strong>r <strong>zu</strong>sammenfassenden <strong>und</strong> <strong>zu</strong>r explizierenden<br />

Inhaltsanalyse wurde im Folgenden eine inhaltliche Strukturierung des erhobenen<br />

Materials angestrebt. 182 Die Wahl der Methode ist darauf <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen, dass es<br />

bei dem vorliegenden Forschungsziel darum geht, inhaltliche Aspekte bestimmten<br />

Themenbereichen entsprechend <strong>zu</strong> extrahieren <strong>und</strong> <strong>zu</strong> strukturieren, die durch die<br />

Untersuchungsdimensionen <strong>und</strong> Hypothesenkomplexe definiert sind. Auf diese<br />

Weise wurde versucht, „bestimmte Aspekte aus dem Material heraus<strong>zu</strong>filtern,<br />

unter vorher festgelegten Ordnungskriterien einen Querschnitt durch das Material<br />

<strong>zu</strong> legen oder das Material aufgr<strong>und</strong> bestimmter Kriterien ein<strong>zu</strong>schätzen“ 183 .<br />

Ausgehend von der beschriebenen Methodenwahl wurde eine abgestufte<br />

Vorgehensweise in Abstimmung mit dem Untersuchungsgegenstand <strong>und</strong> -interesse<br />

<strong>zu</strong>r Auswertung des Datenmaterials wie folgt entwickelt:<br />

Die Strukturierung von Texten – oft anhand von Kategoriensystemen, die als Vari-<br />

ablenausprägungen fungieren – erfolgt im idealtypischen Fall entweder deduktiv,<br />

d.h. theoriegeleitet, oder induktiv, aus dem gewonnen Material heraus. In der Pra-<br />

xis sind Mischformen jedoch üblich. 184 In der vorliegenden Arbeit wurde die letzt-<br />

genannte Vorgehensweise angewandt.<br />

Als thematische Ausgangslage wurden die hergeleiteten Untersuchungsdimen-<br />

sionen <strong>und</strong> die Hypothesenkomplexe <strong>zu</strong>nächst an das erhobene Datenmaterial<br />

herangetragen. Zu diesem Zweck wurden in einem ersten Schritt entsprechend<br />

den Untersuchungsdimensionen <strong>und</strong> Hypothesenkomplexen Leitfadenfragen <strong>zu</strong>ge-<br />

ordnet, die den Auswertungsplan für das Datenmaterial bilden. 185<br />

In einem ersten Durchgang des Datenmaterials wurden relevante Textsequenzen<br />

eines jeden Interviews gekennzeichnet <strong>und</strong> den entsprechenden Leitfadenfragen<br />

180 Bortz, 2003, S.304.<br />

181 Nach Mayring kann das Ziel einer qualitativen Inhaltsanalyse der Text selbst sein, der Textproduzent<br />

oder aber auch der Textgegenstand mit seinem sozio-kulturellen Hintergr<strong>und</strong>.<br />

182 Mayring unterscheidet drei Gr<strong>und</strong>formen der qualitativen Inhaltsanalyse. Ziel der<br />

<strong>zu</strong>sammenfassenden Inhaltsanalyse ist es, das Datenmaterial so <strong>zu</strong> einem überschaubaren Kurztext<br />

<strong>zu</strong> reduzieren, dass die wesentlichen Inhalte erhalten bleiben. Die explikatorische Methode trägt<br />

<strong>zu</strong>sätzliches Material an ungeklärte Textteile heran, um diese deuten <strong>zu</strong> können. Die strukturierende<br />

Inhaltsanalyse wird nach Mayring nochmals in vier Unterkategorien unterteilt, nämlich die formale,<br />

die inhaltliche, die typisierende <strong>und</strong> die skalierende Strukturierung, wobei bei folgender<br />

Untersuchung die Methode der inhaltliche Strukturierung <strong>zu</strong>m tragen kommt.<br />

183 Vgl. Mayring, 1993, S.54.<br />

184 Vgl. Bortz/Döring, 1995, S.305.<br />

185 Vgl. <strong>zu</strong> dieser Vorgehensweise auch Bock Marlene: Das halbstrukturierte-leitfadenorientierte<br />

Tiefeninterview. In: Jürgen H.P. Hoffmeyer-Zlotnik (Hrsg.): Analyse verbaler Daten: Über den<br />

Umgang mit qualitativen Daten, 1992, Opladen, S.90-109.<br />

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