MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin
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2.2.3 Arbeitshypothese 3:<br />
Die Botschaften der Ausstellung werden nicht durch das Ausstellungskonzept <strong>und</strong><br />
die Ausstellungsdidaktik, sondern hauptsächlich durch die persönliche Führung<br />
vermittelt.<br />
2.2.4 Arbeitshypothese 4:<br />
Da die persönliche Führung nur Gruppen <strong>zu</strong>r Verfügung steht, erfolgt eine<br />
inhaltliche Vermittlung der kulturellen Botschaften der Ausstellung an Ein-<br />
zelbesucher kaum.<br />
Da die Hypothesen drei <strong>und</strong> vier inhaltlich eng verb<strong>und</strong>en sind, werden sie <strong>zu</strong>-<br />
sammen bearbeitet. Aufgr<strong>und</strong> der Tatsache, dass nur die Kinder der Gruppenbe-<br />
sucher eine Führung hatten, wurden die Formulierungen bezüglich dieser<br />
Hypothese entsprechend der Fallgruppe modifiziert.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich wurde die Führung von den erwachsenen Gruppenbesuchern sehr<br />
positiv bewertet, da sie kindgerecht <strong>und</strong> altersgemäß entsprechend gestaltet war,<br />
die Kinder nicht überfordert hat <strong>und</strong> zeitlich nicht <strong>zu</strong> lang konzipiert war. Überdies<br />
wurde es als Vorteil empf<strong>und</strong>en, dass die Kinder durch die persönliche Führung<br />
einen direkten Ansprechpartner hatten. Generell betrachteten die Betreuungs-<br />
personen der Gruppenbesucher die Führung als ein wichtiges Vermittlungselement<br />
der Botschaften <strong>und</strong> Inhalte der Ausstellung, besonders im Zusammenhang mit<br />
dem Wandteppich <strong>und</strong> dem Schwarzlichtraum. Ohne eine Führung, so gaben die<br />
Befragten an, wären sie selber gefordert gewesen, den Kindern bestimmte Zu-<br />
sammenhänge <strong>zu</strong> vermitteln. (G1, G2, G3, G4, G5, G6, G7)<br />
„Die Führung ist extrem wichtig, um den Kindern die Aussagen, die die Ausstellung<br />
machen will, <strong>zu</strong> vermitteln. Ohne Führung könnten die Kinder, glaube ich,<br />
viele Dinge nicht so gut nachvollziehen wie mit einer Führung. (...)<br />
Wobei ich sagen muss, dass ich glaube, dass das Laufband gut von alleine <strong>zu</strong><br />
erschließen gewesen wäre. Bei der Murmelbahn ist nicht so wirklich was rübergekommen,<br />
<strong>zu</strong>m Beispiel, was der Film mit diesen beiden Murmelkämpfern für<br />
einen Sinn hatte. Ansonsten hätte es auch gereicht ein Schild auf<strong>zu</strong>stellen, dass<br />
man Murmeln in die Murmelbahn werfen kann.<br />
Was ich ohne eine Führung nicht hätte erschließen können, war der Schwarzlichtraum.<br />
Da hätte man sich ganz schön einlesen müssen <strong>und</strong> es wäre sonst<br />
auch nicht deutlich geworden, wie <strong>und</strong> warum Fadenspiele in anderen Ländern<br />
genutzt werden, da war soweit ich mich erinnere, keine schriftliche Information<br />
oder ähnliches, außer der Spielanleitung.“ (G4)<br />
„Einige Elemente, z.B. den Wandteppich, hätten wir ohne Führung zwar vielleicht<br />
bemerkt, aber wahrscheinlich anders interpretiert, wie ein Kunstwerk<br />
ohne einen Be<strong>zu</strong>g, was da wirklich dahinter steckt oder was man damit machen<br />
könnte. Am Wochenende, als ich ohne Führung hier war, habe ich zwar vieles<br />
bemerkt, habe das aber mit anderen Augen gesehen, als wie wenn es jetzt erklärt<br />
wurde <strong>und</strong> wie es die Kinder jetzt mitgekriegt haben. Da wäre der Wandteppich<br />
für mich mehr so ein Kunstobjekt gewesen.“ (G1)<br />
Das Kernstück der Ausstellung dagegen, die Objekte auf dem Laufband, war nach<br />
Meinung einer Befragten auch ohne eine Führung gut <strong>zu</strong> erfassen. Darüber hinaus<br />
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