MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin
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Darüber hinaus war ein Großteil der Erwachsenen der Meinung, dass die Kinder<br />
vor allem ein „positives Gefühl gegenüber dem Museum“ (I2) mitnehmen <strong>und</strong> dass<br />
„WeltSpielZeug“ eine Ausstellung speziell für Kinder ist, die ihnen Spaß machen<br />
soll <strong>und</strong> vermittelt, dass „Museum nicht langweilig sein muss“ (G3; G6, I2, I7). Die<br />
Kinder haben nach Ansicht der erwachsenen Begleitpersonen die Erfahrung ge-<br />
macht, aktiv mit Objekten oder Modellen in Interaktion treten <strong>zu</strong> können <strong>und</strong> sich<br />
frei bewegen <strong>zu</strong> dürfen, ohne in ihrem Verhalten eingeschränkt <strong>zu</strong> werden. Kind-<br />
liche Bedürfnisse <strong>und</strong> Wünsche sind in der Ausstellung berücksichtigt worden. (G5,<br />
G6, G7, I1, I4, I6, I7)<br />
„Was ich jetzt schon sagen kann, ist, dass endlich mal, ohne dass Erwachsene<br />
die Kinder im Museum anhalten müssen ruhig <strong>zu</strong> sein, im Museum speziell ihre<br />
Wünsche bedient worden sind. Das hatten wir so noch nie. Im Museum musste<br />
man bisher immer still sein <strong>und</strong> <strong>zu</strong>hören, man durfte zwar lachen <strong>und</strong> so, aber<br />
dass es praktisch das Museum für Kinder gibt, da muss man sonst <strong>zu</strong> anderen<br />
Adressen gehen. Zum Beispiel in Reinickendorf in das Labyrinth. Und das ist<br />
eben kein Museum. Insofern ist das für mich ein neuer Ansatz, dass dieses<br />
Museum – über Indianerexponate <strong>und</strong> andere Dinge – sich so weit geöffnet hat<br />
bis <strong>zu</strong> dieser „WeltSpielZeug“ -Ausstellung, dass Kinder hier das sagen haben.“<br />
(G6)<br />
Die Möglichkeit der aktiven Betätigung bezogen die Begleitpersonen häufig auf die<br />
Erfahrung des Bastelns in der Erfinderwerkstatt, die den Kindern nach der Aus-<br />
stellung „positiv im Gedächtnis“ (I4) bleiben wird. (I1, I4, I6, I7, G1, G2, G6, G7)<br />
Darüber hinaus wurde nach Aussage einiger befragter Gruppenbesucher das Mit-<br />
einander, die Kommunikation <strong>und</strong> zwischenmenschliche Kooperation in der Gruppe<br />
gefördert <strong>und</strong> auch scheue <strong>und</strong> <strong>zu</strong>rückhaltende Kinder seien animiert <strong>und</strong> ange-<br />
sprochen worden. (G6, G7) Auf die direkte Nachfrage, ob den Kindern auch kul-<br />
turelle Hintergründe vermittelt wurden, waren sich die meisten Erwachsenen einig,<br />
dass weitergehende Thematiken über andere Kulturen <strong>und</strong> Länder zwar anklingen,<br />
jedoch konzeptionell nicht wirklich deutlich herausgestellt wurden <strong>und</strong> daher von<br />
den Kindern auch nicht erfasst werden konnten. (I1, I4, I6, I7, G3, G4, G6, G7)<br />
„Über die kulturellen Hintergründe, so Länder <strong>und</strong> so, hätte es ein bisschen<br />
mehr sein können. Was vielleicht auch schön gewesen wäre, wenn man <strong>zu</strong> jedem<br />
Spielzeug Fotos von den Kindern, die die Sachen hergestellt haben, aufgehängt<br />
hätte, damit die Kinder da einen Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong> haben. Jetzt steht da so ein<br />
kleines Schild: Afrika. Ja, da können die Kinder nichts mit anfangen. Oder auch<br />
wie es am Anfang war, dieser kleine Film, dass man die Kinder gefilmt hätte,<br />
wie sie das <strong>zu</strong>m Beispiel bauen.“ (I6)<br />
„Warum Kinder in den nicht-industrialisierten Nationen damit spielen, da war<br />
zwar irgendwie so ein Video, aber es wird doch nicht so ganz klar. Ich finde das<br />
könnte man noch stärker rausarbeiten. Zum Beispiel hier draußen, durch irgendwelche<br />
Zelte oder Höhlen, dass den Kindern klar wird, andere Kinder wachsen<br />
wirklich anders auf. Das fände ich ganz schön. Es wurde ja hier schon versucht,<br />
aber das könnte man, glaube ich, noch ein bisschen verstärken.“ (17)<br />
Die befragten Begleitpersonen führten als Begründung für die Tatsache, dass den<br />
Kindern komplexere kulturelle Zusammenhänge weniger deutlich, bestenfalls an-<br />
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