MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin
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deutungsweise vermittelt wurden, verschiedene Gründe an. Einerseits wurde an-<br />
genommen, dass die Thematik <strong>zu</strong> komplex sei, andererseits dass die Kinder noch<br />
<strong>zu</strong> jung seien, um kulturelle Hintergründe <strong>zu</strong> verstehen. (I2, G4, G5) Einige er-<br />
wachsene Besuchern kritisierten jedoch auch die konzeptionelle Aufbereitung kul-<br />
tureller Thematiken. (G3, G6, I4, I6, I7)<br />
„Die Kinder waren schon sehr beeindruckt von dem Film. (...) Sie waren tief beeindruckt,<br />
wie Kinder in anderen Ländern leben. Man hätte da allerdings die<br />
Verknüpfung zwischen diesen Hintergründen <strong>und</strong> dem Spielzeug auf dem Laufband<br />
in der Führung noch stärker betonen können. (...) Deshalb ist die Verknüpfung<br />
zwischen dem Spielzeug <strong>und</strong> dem Leben der Kinder in anderen Ländern<br />
ein bisschen <strong>zu</strong> kurz gekommen, aber der Film hat einiges wettgemacht.<br />
Ansonsten wäre bei den Kindern nur hängen geblieben, dass man aus Restmüll<br />
Spielzeug machen kann.“ (G6)<br />
„Mir war das schon sehr wichtig, dass die Kinder auch was über die Lebenssituation<br />
von Kindern in anderen Ländern erfahren. (...) Das kam natürlich bei<br />
dem, was wir jetzt gesehen haben, noch nicht so rüber. Da war der Schwerpunkt<br />
wirklich mehr auf dem kreativen Tätig-sein, auf dem Basteln <strong>und</strong> auf dem<br />
Spielen am Kicker <strong>und</strong> im Ballraum toben.“ (G3)<br />
„Ich hatte eigentlich noch mehr erwartet, es ist ja schon viel, aber vielleicht<br />
noch ein bisschen mehr. Es ist ja jetzt nur in einige Länder aufgeteilt (...). Da<br />
war ja nur Deutschland <strong>und</strong> Asien <strong>und</strong> so, sagen wir mal, die Kontinente <strong>und</strong><br />
Deutschland. Da wäre es vielleicht möglich, noch mehr über jedes einzelne Land<br />
oder auch über die Kinder in den Ländern <strong>zu</strong> bringen.“ (I4)<br />
Die Begleitpersonen der Gruppenbesucher betonten in diesem Kontext, dass kul-<br />
turelle Hintergr<strong>und</strong>informationen mit den Kindern in der Schule oder Kita vertie-<br />
fend nachbereitet werden müssten, um ihnen bewusst <strong>zu</strong> werden. (G3, G4, G5,<br />
G7)<br />
"Dass die kulturellen Hintergründe oder wie die Kinder wo anders wirklich leben<br />
bewusst werden, vermute ich eher nicht. Das wird angelegt, so ein bisschen,<br />
ganz besonders pfiffige Kinder werden sich das wahrscheinlich auch anhören<br />
<strong>und</strong> auch ein Stück weit verstehen, aber ich vermute, dass es <strong>zu</strong> weit weg ist.<br />
Das ist dann die Aufgabe, das, was im Museum angedacht ist, noch einmal mit<br />
Inhalten <strong>zu</strong> füllen, indem man es vor- oder nachbereitet." (G4)<br />
Einige der befragten Individualbesucher wiederholten noch einmal, dass eine stär-<br />
kere Betonung der kulturellen Zusammenhänge für sie von vorneherein nicht im<br />
Vordergr<strong>und</strong> stand.<br />
An<strong>zu</strong>merken ist auch, dass einige der erwachsenen Interviewpartner annahmen,<br />
dass vor allem Kinder mit Migrantenhintergr<strong>und</strong> oder bereits vorhandenem Hinter-<br />
gr<strong>und</strong>wissen an kulturellen Zusammenhängen interessiert seien. Eine Klasse war<br />
durch ein Afrika-Projekt, das eine Patenschaft für ein afrikanisches Kind ein-<br />
schließt, besonders auf die Ausstellung vorbereitet. Eine Befragte gab an, dass ihr<br />
Kind bereits durch Bekannte Erfahrungen mit Menschen anderer Kulturen gesam-<br />
melt habe.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich bewerteten die meisten erwachsenen Besucher das Verhältnis von<br />
Spiel- <strong>und</strong> Informationsmöglichkeiten in der Ausstellung als ausgewogen <strong>und</strong><br />
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