MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin
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zeuge erhalten durch die Fotografien eine persönliche Note <strong>und</strong> der Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong> den<br />
Kindern fremder Kulturen wird bildlich dargestellt.<br />
Zusätzlich sind in einigen Schränken Fernseher untergebracht, auf denen Kurz-<br />
filme ohne Ton laufen, die Szenen aus dem Leben von Kindern anderer Kulturen<br />
zeigen. Durch Film <strong>und</strong> Foto werden so die kulturellen Bezüge <strong>zu</strong> den durch die<br />
Spielzeuge repräsentierten Ländern vertieft. 107 Im Falle des Themenschrankes<br />
Afrika ist die Verknüpfung zwischen Film <strong>und</strong> Objekten sehr gelungen, da dieser<br />
Kurzfilm ein Autorennen mit selbst gebauten Drahtautos von Kindern in Afrika<br />
zeigt. Fast direkt neben dem Bildschirm des Fernsehers befindet sich im Themen-<br />
schrank ein sehr ähnlich gebautes Drahtfahrrad <strong>und</strong> ein Drahtauto. Die Besucher<br />
können hier im Film <strong>und</strong> im Original sehen, wie ein solches Auto genau aussieht<br />
<strong>und</strong> wie Kinder eines anderen Kontinentes damit spielen. Die Kinder werden dabei<br />
in ihrem alltäglichen Lebensumfeld gezeigt, so dass die Besucher einen Eindruck<br />
davon bekommen, wie Kinder in Afrika leben <strong>und</strong> spielen.<br />
Im Fall der anderen beiden Filme ist der Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong> den Objekten <strong>und</strong> dem Thema<br />
Spielzeug weniger deutlich. Während der Kurzfilm im Themenschrank Asien<br />
Ausschnitte aus dem Film „Minara – ein Mädchen aus Bangladesh“ aus dem Kino-<br />
raum zeigt, in dem es um das Leben zweier Schwestern in ihrem Heimatdorf geht,<br />
präsentiert der Film im Themenschrank Amerika relativ <strong>zu</strong>sammenhangslose<br />
Alltagsszenen, wie etwa Frauen beim Backen <strong>und</strong> Fischfang oder Kinder beim<br />
Wasser holen. In dem Film aus Bangladesch ist die Protagonistin ein Kind, was den<br />
Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong> den Besuchern der Ausstellung herstellt. Auch wenn nicht direkt Spiele<br />
oder Spielzeuge <strong>zu</strong> sehen sind, werden die beiden Mädchen beim gegenseitigen<br />
Kämmen <strong>und</strong> Schminken gezeigt, was im weitesten Sinne <strong>zu</strong>m Spielverhalten von<br />
ganz jungen Mädchen gehört. Darüber hinaus erzählt der Film, den man in Origi-<br />
nallänge im Kinoraum verfolgen kann, eine nachvollziehbare Geschichte: Den Ta-<br />
gesablauf eines jungen Mädchens in Bangladesch. Der Film spricht somit die Besu-<br />
cher an <strong>und</strong> bietet eine gute Möglichkeit, Hintergr<strong>und</strong>informationen über das Le-<br />
ben <strong>und</strong> Spielen von Kindern in Asien <strong>zu</strong> erfahren, wenn auch etwas allgemeiner<br />
als im ersten Film, bei dem die Verknüpfung zwischen Objekt <strong>und</strong> Filmmedium<br />
sehr viel stimmiger ist. Der Amerikafilm hingegen zeigt nur in einigen Sequenzen<br />
Kinder, hat keine fortlaufende Handlung <strong>und</strong> erscheint insgesamt un<strong>zu</strong>sammen-<br />
hängender mit nur wenig Bezügen <strong>zu</strong> den Objekten oder <strong>zu</strong>m Thema der Ausstel-<br />
lung.<br />
Der Kurzfilm im letzten Schrank der Installation, der Deutschland gewidmet ist,<br />
zeigt eine Familie, die an einem Tisch Karten- <strong>und</strong> Brettspiele spielt. Der Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong><br />
Spielen unserer Kultur ist damit durchaus, wenn auch etwas einseitig, hergestellt.<br />
107 Vgl. Anlage, Konzeptpapier, S.4.<br />
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