MITTEILUNGEN und BERICHTE - Staatliche Museen zu Berlin
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nach Meinung der Befragten einen Motivationseffekt: Die Kinder werden animiert<br />
ins Museum <strong>zu</strong> gehen.<br />
Die Ergebnisse der Befragung der Kinder divergieren jedoch von den Aussagen der<br />
erwachsenen Begleitpersonen. Die meisten Kinder gaben an, einen Museums-<br />
besuch davon abhängig <strong>zu</strong> machen, ob ihnen die Ausstellungsthematik <strong>zu</strong>sagt,<br />
dort kindgerechte Angebote gemacht werden <strong>und</strong> sie eine interessante Aufberei-<br />
tung erwartet.<br />
K3: „Na ja, man weiß ja nicht, ob hier was für Kinder ist <strong>und</strong> ob die <strong>Museen</strong><br />
schön oder lustig sind oder ob da was <strong>zu</strong>m Spielen ist.“<br />
K2: „Man weiß ja nicht, wie die <strong>Museen</strong> auf Kinder vorbereitet sind.“<br />
K4: „Ich wusste ja nicht was jetzt hier in dem Museum für ein Thema ist, es<br />
hätte ja auch ein ganz uninteressantes Thema sein können. Das war auch heute<br />
morgen so, da dachte ich so: Na ja, vielleicht ist es ein blödes Thema <strong>und</strong> vielleicht<br />
ist es aber auch ein interessantes Thema <strong>und</strong> dann hab ich gesagt: Na ja,<br />
okay, gucke ich mal, aber jetzt finde ich es eigentlich ganz interessant.“ (G6)<br />
K2: „Also, ich gehe gerne ins Tiermuseum <strong>und</strong> ins Naturk<strong>und</strong>emuseum, weil<br />
mich das halt interessiert. Auch das mit den Indianern oder auf eine Burg, wo<br />
die Rüstungen ausgestellt haben. Da gehe ich sowieso gerne hin, weil ich das<br />
eben interessant finde. In anderen <strong>Museen</strong> ist es aber nicht ganz so interessant,<br />
wenn man nichts anfassen oder ausprobieren kann, da würde ich eher nicht<br />
hingehen, wenn es so was nicht gibt.“ (I1)<br />
Neben der Möglichkeit in einer Ausstellung aktiv sein <strong>zu</strong> können oder Modelle <strong>und</strong><br />
Objekt berühren <strong>zu</strong> dürfen, erhärtet sich die Annahme, dass auch das Thema bzw.<br />
die thematische Aufbereitung einer Ausstellung eine wichtige Bedeutung für die<br />
Kinder hat. So gaben einige Kinder an, dass auch <strong>Museen</strong>, in denen man nicht so<br />
viel berühren oder aktiv tätigen sein kann, attraktiv sein können, vorrausgesetzt<br />
das Thema erscheint reizvoll. Gründe <strong>Museen</strong> nicht öfter <strong>zu</strong> besuchen waren: Zu<br />
hohe Eintrittskosten <strong>und</strong> <strong>zu</strong> weite Anfahrtswege. Einige Kinder gaben an, generell<br />
andere Freizeitangebote wie Kino einem Museumsbesuch vor<strong>zu</strong>ziehen.<br />
2.1.3.1 Analyse der Ergebnisse der dritten Arbeitshypothese :<br />
Eine eindeutige Beantwortung der Frage, ob sich die Einstellung der Kinder <strong>zu</strong>m<br />
Museum durch die Erfahrung in der Ausstellung verändert, konnte aus dem erho-<br />
benen Datenmaterial nicht extrahiert werden. Es kann nicht vorbehaltlos davon<br />
ausgegangen werden, dass allein die positiven Erlebnisse der Kinder durch den<br />
aktiven Charakter der Ausstellung „WeltSpielZeug“ ausschlaggebend dafür sind,<br />
<strong>Museen</strong> häufiger oder öfter <strong>zu</strong> besuchen <strong>und</strong> Schwellenängste ab<strong>zu</strong>bauen. Auch<br />
die Befragungsergebnisse <strong>zu</strong>r Einstellung der Kinder gegenüber <strong>Museen</strong> im Allge-<br />
meinen, die häufig noch immer durch die traditionellen Gr<strong>und</strong>sätze geprägt sind,<br />
sprechen dagegen. Dies kann nicht durch vereinzelte Ausstellungen, die speziell<br />
auf die kindlichen Bedürfnisse ausgerichtet <strong>und</strong> weniger objektzentriert sind,<br />
überw<strong>und</strong>en werden. Vielmehr ist eine kontinuierliche Entwicklung der musealen<br />
Konzeption <strong>zu</strong>r Besucherfre<strong>und</strong>lichkeit nötig, ohne dabei jedoch den Anspruch der<br />
Vermittlung <strong>zu</strong> negieren. Neben der Einbeziehung des „hands on“ Prinzip ist wie<br />
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